Was eine Kündigungswelle mit betroffenen Mitarbeitern macht
KURIER: Bei einem Shopping-Trip durch die Mariahilfer Straße in Wien sieht man sich mit geschlossenen Läden konfrontiert: Aktuell stehen branchenübergreifend Massenkündigungen auf dem Tagesplan zahlreicher Unternehmen. Von Delka über Salamander bis zu Yves Rocher. Teams werden abgebaut oder Firmen aufgrund von Insolvenzen zugesperrt. Was machen solche Kündigungswellen mit betroffenen Mitarbeitern?
Claudia Altmann: Eine Kündigung nagt am Selbstwertgefühl. Egal aus welchen Gründen man gekündigt wird – für die Betroffenen ist das immer schlimm. Es ist belastend und mühsam sich etwas Neues zu suchen. Aber, wenn man mit einer ganzen Gruppe geht, kann man das ein stückweit von der eigenen Person wegschieben. Man bezieht es dann weniger auf die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Das könnte bei der Verarbeitung helfen. Im Sinne von: Es liegt nicht an mir, sondern an der schlechten wirtschaftlichen Lage.
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Ist man nun von einer Kündigung betroffen, ob alleine oder im Kollektiv, nagt es vermutlich stark an einem. Wird der Einstieg in eine neue Firma dadurch herausfordernder?
Bei einer Kündigung leidet nicht nur der Selbstwert der betroffenen Person, sie verursacht auch Existenzsorgen. Man denkt sich: „Das könnte mir wieder passieren.“ Menschen, die im Zuge einer solchen Welle gekündigt wurden, sind sich verständlicherweise im nächsten Job nicht mehr so sicher.
Wie geht man mit Existenzsorgen um?
Bei Ängsten hilft es generell im Hier und Jetzt zu bleiben. Wir wissen nie, was als Nächstes kommt. Nur weil es in einer Firma passiert ist, bedeutet es nicht, dass es in der nächsten so sein wird – wobei auch das nie ausgeschlossen ist. Die Zukunft ist ungewiss. Was bei der Unsicherheit hilft, ist im Moment zu leben.
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