Vitamin B? Stephanie Ninaus sagt: "Es wird einem nichts geschenkt"
Die Produktionsfirma „RANFILM“ wurde 1982 von Alfred Ninaus gegründet. Seit 2018 sind seine Kinder Stephanie und Matthias Ninaus die Geschäftsführer dieser Firma. Alfred Ninaus zog sich aus den produktionstechnischen und kaufmännischen Geschäften zurück.
Seither konnten die Geschwister Büros in Wien und Graz ausweiten und den Firmenumsatz fast verdoppeln. Was halten sie von dem Nepo-Kids-Trend?
Dieser Beitrag ist ein Teil der aktuellen KURIER "Job & Business"-Covergeschichte: Karriere nur dank Eltern? Das sagen heimische Nepo Kids
Unten finden Sie die Titelgeschichte gemeinsam mit zwei weiteren Interviews verlinkt.
KURIER: Hatten Sie durch Ihren erfolgreichen Vater einen Karrierevorteil?
Matthias Ninaus: Das ist eine berechtigte Frage und sie trifft auf viele Familienbetriebe zu. Es ist ein Vorteil, vor allem wenn man als nächste Generation übernimmt, da es zum Beispiel schon eine Basis, ein Branding und ein Netzwerk gibt.
Stephanie Ninaus: Aber man muss sich als neuer Inhaber beweisen. Es wird einem nichts geschenkt.
Von klein auf hatten Sie Einblicke in die Filmwelt: Sind Sie dadurch auch besser im Job?
Stephanie Ninaus: Wenn man die Branche noch nicht kennt, startet man mit einem ganz anderen Optimismus. Wir wissen aber bereits, worauf wir uns einlassen, sind realistischer und auf eventuelle Hürden vorbereitet.
Man wird härter beobachtet
Wird deswegen auch mehr von Ihnen erwartet?
Matthias Ninaus: Man wird härter beobachtet und getestet, auch innerhalb der Branche. Die Erwartungshaltung ist da anders.
Stephanie Ninaus: Von der ersten Sekunde an muss man abliefern. Es gibt keinen Spielraum.
Wie schafft man es, den eigenen Weg zu gehen?
Stephanie Ninaus: Das ist von Familienbetrieb zu Familienbetrieb unterschiedlich. Wir haben von unserem Vater die Möglichkeit bekommen uns als Nachfolger komplett frei zu entfalten und selbst zu bestimmen, in welche Richtung wir mit unserer Firma gehen wollen.
Ich hätte mich so oder so für die Filmindustrie entschieden
Matthias Ninaus: Das Rebranding ist für Nachfolger schwer. Unsere Firma war beispielsweise bekannt für Dokumentarfilme. Meine Schwester und ich arbeiten daran, in den fiktionalen Film zurückzukommen.
Würden Sie sich auch ohne diesem Erbe wieder für die Film-Branche entscheiden?
Matthias Ninaus: Plan A war es erfolgreich in der Filmindustrie zu sein und Plan B war es nicht erfolgreich in der Filmindustrie zu sein. Ich hätte mich so oder so für die Filmindustrie entschieden.
Ob ich es ohne dem Einfluss meines Vaters anders gemacht hätte, ist schwer zu sagen, aber die Branche bereits zu kennen, hat uns nicht abgeschreckt. Im Gegenteil: Wir wollten es umso mehr. Für uns beide ist Film die große Leidenschaft.
Hier unten finden Sie die weiteren Teile der Titelgeschichte:
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