Rückkehr ins Büro? „Weniger Fläche mit besserer Ausstattung“

Rückkehr ins Büro? „Weniger Fläche mit besserer Ausstattung“
Andreas Ridder (CBRE Austria) erklärt, warum Büros immer kleiner, aber dafür luxuriöser werden

KURIER: Immer weniger Bürofläche wird für den Arbeitsalltag benötigt. Das ergibt auch der Office Report 2023 von teamgnesda. Wie kommt es dazu?

Andreas Ridder: Zwei Dinge sind während der Pandemie klar geworden: Homeoffice funktioniert und es entsteht ein „War for Talent“, bei dem Unternehmen händeringend nach guten Mitarbeitern suchen. Beides hat Einfluss auf die Bürosuche und den Bürobedarf. Zusätzlich hängt der Bedarf nach Homeoffice stark mit der Größe einer Stadt zusammen. Je größer die Stadt, desto größer der Wunsch nach Homeoffice.

Wie viele Unternehmen in Österreich haben bereits ihre Bürofläche reduziert?

Fast alle Unternehmen mieten aktuell weniger Bürofläche an. Was sich durch „Shared-Desk“ gut ausgeht. Man hatte früher für 75 bis 80 Prozent der Mitarbeiter einen Schreibtisch. Jetzt gibt es Tische für 50 Prozent des Teams. Wien ist aktuell aber gleichzeitig der heißeste Büromarkt in Europa. Der Leerstand ist unglaublich gering und es wird fast nichts gebaut. Deswegen ist es kein Problem, wenn immer weniger Fläche angemietet wird.

Rückkehr ins Büro? „Weniger Fläche mit besserer Ausstattung“

Andreas Ridder, Managing Director von CBRE  Austria (einem Immobilien-Dienstleister), über den Büroflächenbedarf in Österreich 

Werden die Büroflächen nun auch anders genutzt?

Die Flächen werden kleiner, müssen aber deutlich besser ausgestattet sein. Einige Büros erinnern von der Ausstattung und dem Innenleben her an ein Boutiquehotel. Das ist die Antwort der Unternehmen auf die Herausforderungen in der Arbeitswelt. Mit einem tollen Büro kann man Mitarbeitende eher dazu verleiten, ins Office zu kommen.

Das Büro wird verstärkt zu einem Ort für Kommunikation und Kreativität. Wenn man etwas in Ruhe tippen möchte, kann man das auch Zuhause machen. Dafür muss man nicht vor Ort anwesend sein. Aber bei gewissen Aufgaben, wie etwa der Buchhaltung, bleibt das Büro unersetzlich. Denn nicht jede Arbeit lässt sich gleich gut im Homeoffice machen.

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