Kommt die Vier-Tage-Woche auch in Österreich?

Kommt die Vier-Tage-Woche auch in Österreich?
Dass die Vier-Tage-Woche funktionieren kann, zeigen aktuell zwei Studien aus Island. Eine Einführung in Österreich ist allerdings fraglich. Arbeitsminister Kocher sieht sie kritisch.

Kürzere Arbeitszeiten liegen im Trend und bringen Vorteile – bessere Work-Life-Balance etwa und das bei durchaus gleichbleibender Produktivität der Beschäftigten, wie aktuell auch zwei Studien aus Island beweisen. Auch in Österreich haben Gewerkschaften in der Vergangenheit immer wieder Arbeitszeitverkürzungen verlangt,  mit „vollem Lohnausgleich“.

Freiwilliges 32-Stunden-Modell gegen Arbeitslosigkeit

In der Praxis würde das laut Kritikern auf eine starke Lohnerhöhung hinauslaufen, die sich die meisten Unternehmen nicht leisten könnten. Wird mit der Stundenzahl aber der Lohn gekürzt, liege das wiederum nicht im Interesse aller ArbeitnehmerInnen. Die SPÖ hat deshalb die Debatte um ein freiwilliges 32-Stunden-Modell aufflammen lassen. Die Hälfte des Lohnverlusts soll dabei vom Staat ersetzt, die andere Hälfte zwischen ArbeitgeberInnen und -nehmerInnen aufgeteilt werden. So bliebe  ein Bruttolohn von 95 Prozent.

Dazu komme ein Beschäftigungseffekt: Wenn vier ArbeitnehmerInnen im Vier-Tage-Wochen-Modell arbeiten, soll eine zusätzliche Arbeitskraft angestellt werden. 

Kocher sieht die Vier-Tage-Woche kritisch

Im Herbst soll einen Antrag für ein Pilotprojekt eingebracht werden. Arbeitsminister Martin Kocher hat sich bereits jetzt skeptisch zu dem Thema geäußert und warnte, dass eine generelle Vier-Tage-Woche „den Arbeitskräftemangel verstärke.“ 

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