Job & Kind: Fünf Tipps für bessere Vereinbarkeit

Job & Kind: Fünf Tipps für bessere Vereinbarkeit
Wie man Kind und Beruf leichter unter einen Hut bekommt zeigen Lisi Molzbichler und Ruth Gabler-Schachermayr.

Die beiden selbstständigen Mütter Lisi Molzbichler und Ruth Gabler-Schachermayr haben im vergangenen Jahr gemeinsam Balance-Up gegründet, eine Plattform für bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dem KURIER haben sie fünf Tipps gegeben, wie es mit der Vereinbarkeit klappen kann.

Im Moment leben

Berufstätige Eltern tendieren dazu, häufig fünf Sachen gleichzeitig zu machen. „Das ist   kontraproduktiv“, sagt Ruth Gabler-Schachermayr. Sie plädiert daher: Weg vom Multitasking, hin zum Singletasking. „Es ist wichtig, die Zeit dort zu nutzen, wo man gerade ist. In der Arbeitszeit sollte man versuchen, sich ausschließlich auf die Arbeit zu konzentrieren. Die Kinderzeit sollte dafür ausschließlich mit den Kindern verbracht werden.“ Das führe dazu, dass die Arbeit effizienter von der Hand ginge und man die Zeit mit den Kindern bewusst  genießen könne. 

Netzwerken ist das Um und Auf

Ein gutes berufliches und privates Netzwerk ist für berufstätige Eltern das Um und Auf. Gerade die Zeit in der Karenz eigne sich, um dieses auszubauen und strategisch zu erweitern, rät Gabler-Schachermayr. Auch ein Kurs oder eine Weiterbildung in diesem Zusammenhang wären oft hilfreich. „Denn natürlich steckt in einem guten Netzwerk viel Zeit und Aufwand. Gleichzeitig ist es aber ein großer Gewinn, sich beispielsweise in Businessfragen mit Gleichgesinnten austauschen zu können oder schnell jemanden für die Kinderbetreuung bei der Hand zu haben.“ 

Hilfe annehmen

Gerade Mütter tun sich manchmal schwer, Hilfe  anzunehmen. „Die Kinderbetreuung ist in diesem Zusammenhang ein großes Thema. Mütter müssen oft erst lernen,  einen Teil abgeben zu können, egal ob an den Partner, die Großeltern oder an die Leihoma“, sagt Gabler-Schachermayr. Aus ihrer Sicht sei dies vor allem auch Übungssache. Und aus ihrer Erfahrung weiß sie, dass Mütter  oft die extra Portion Gewissheit brauchen, dass die Kinder in der Zeit, in der man  nicht persönlich für sie da sein kann, gut betreut sind. Dann könnten sie sich auch auf andere Dinge konzentrieren.

„Eat the frog“

Mark Twain hat einmal gesagt: Iss gleich  in der Früh einen Frosch, dann kann dir den ganzen Tag nichts Schlimmeres mehr passieren. „Das kann man auch auf den Alltag als Elternteil übertragen und es hat überraschende Auswirkungen“, sagt Lisi Molzbichler. Wenn man nämlich gleich nach dem Aufstehen die unangenehmste Aufgabe auf seiner To-do-Liste erledigt, gehe man mit einer ganz anderen Leichtigkeit und Motivation in den Tag. „Ich wende das Prinzip selbst immer wieder an und merke, dass ich dadurch viel effizienter den ganzen Tag hindurch bin.“

Zeit für sich selbst nehmen

Egal ob ein heißes Bad, ein Kaffee mit der besten Freundin oder ein gutes Buch – gerade bei Müttern kommen diese Dinge oft zu kurz. Allerdings sei es gerade im Alltag mit Kindern essenziell, dass man sich als Elternteil auch einmal Zeit für sich nimmt, meint Molzbichler. „Nur so kann man seine Batterien wieder aufladen und Kraft für die anstrengende Zeit tanken.“ Molzbichler rät Eltern deshalb, sich diese Zeit einmal am Tag bewusst zu nehmen. „Das muss auch nicht lang sein. Einige Minuten einfach abzuschalten, kann schon Wunder wirken.“    

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