Jeder fünfte Beschäftigte in Österreich will kündigen

Angelika Reich: Co-Autorin der McKinsey-Studie
Eine neue McKinsey-Studie bringt überraschende Zahlen: Ein Viertel der Österreicher plant, in den nächsten drei bis sechs Monaten zu kündigen

KURIER: Warum denken so viele Berufstätige in Österreich ausgerechnet jetzt an eine Kündigung?

Angelika Reich: Der Fachkräftemangel ist hoch und Talente haben die Möglichkeit, leicht einen anderen Arbeitsplatz zu finden. Der Arbeitsmarkt wird zum Arbeitnehmermarkt und Arbeitnehmer sind generationsübergreifend weniger bereit, bei Themen wie angemessene Bezahlung, gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten und angenehme Führungskulturen, Abstriche zu machen.

Unzureichende Vergütungen, Mangel an Beförderungen und unrealistische Erwartungen der Vorgesetzten sind die größten Kündigungsgründe. Warum bleiben viele trotzdem?

Viele Mitarbeiter sind mit den Bedingungen am Arbeitsplatz zufrieden. Die Flexibilität am Arbeitsplatz ist vor allem seit der Pandemie wichtiger denn je.

Wenn Arbeitgeber diese Flexibilität bieten, ziehen sie Mitarbeiter an und können sie auch zufrieden im Unternehmen halten.

Auch Quiet Quitter sind in Ihrer Studie ein Thema: Was kann hier getan werden?

Wir haben drei Gruppen identifiziert: jene, die bleiben und unzufrieden sind, jene die zufrieden sind und jene, die kündigen wollen. Man sollte nicht vergessen, sich auch auf die zu konzentrieren, die bleiben wollen. 

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