Erster Job, erstes Gehalt: Nach welcher Ausbildung man am besten verdient

Erster Job, erstes Gehalt: Nach welcher Ausbildung man am besten verdient
Zahlt sich ein Masterabschluss noch aus oder reicht der Bachelor? Wie viel verdient man ohne Studium und ist eine FH oder Uni besser? Eine neue Studie hat Antworten.

Nach welcher Ausbildung winkt das höchste Gehalt? Wer hat als Einsteiger die besten Jobchancen und bringt ein Master wirklich mehr Geld als der Bachelor? Das alles erhebt das ÖPWZ (Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum) seit 40 Jahren im Zwei-Jahres-Rhythmus – heuer mit besonders eindrucksvollem Ergebnis. Einstiegsgehälter in Österreich sind hoch wie nie – „von 2022 auf 2024 gab es den bislang größten Gehaltssprung“, sagt ÖPWZ-Geschäftsführer Armand Kaáli-Nagy bei der Präsentation im Haus der Industrie am Dienstag. 

Spitzenreiter sind Absolventen von Handelsakademien mit einem Plus von 20 Prozent, für Absolventen von Wirtschaftsstudien gibt es 18 Prozent mehr. Berufsschulen und Lehrlinge beschließen die Top-3 mit einer Steigerung von 17 Prozent, jedoch „flachen die Gehälter im Laufe der Zeit ein wenig ab“, so Kaáli-Nagy.

Der Grund für den Gehaltsschub? Die Inflation und damit einhergehende Anpassung der Kollektivverträge (KV). Nach KV zahlt jedoch kaum eines der 41 befragten (Groß-)Unternehmen mehr, zeigen die Daten. Die tatsächlichen Gehälter liegen deutlich darüber. Dennoch - inflationsbereinigt ist das Plus im Börserl der jungen Einsteiger überschaubar. Die Stimmung bei den Einkommen wäre "abgekühlt", sagt Kaáli-Nagy dazu.

Das kriegen Einsteiger

„Je besser und relevanter die Ausbildung, desto höher ist das Gehalt“, fasst es Kaáli-Nagy zusammen. Je nach Abschluss liegt die Spanne zwischen 2.592 Euro brutto für Berufsschulabsolventen und 4.200 Euro für Juristen (siehe Grafik unten). Wer eine FH oder Uni besucht hat und diese mit einem Bachelor abgeschlossen hat, kann laut Studie jedenfalls mit einem Bruttomonatsgehalt (14 Mal im Jahr) von 3.329 Euro rechnen. Wer an den Bachelor einen Master anhängt, kann das Gehalt im Schnitt um 283 Euro steigern.

Spannend ist auch die Gehaltsentwicklung im Laufe der Berufserfahrung. Nach fünf Jahren Praxis liegen all jene, die eine Universität oder Fachhochschule besucht haben, bei einem Bruttomonatsgehalt von rund 4.000 Euro – können aber auch, wie Master-Absolventen eines Technik-Studiums, mit bis zu 4.694 Euro weit darüber liegen. Ohne Hochschulabschluss sind die 4.000 Euro selbst nach einigen Jahren Berufserfahrung in weiter Ferne – zumindest wenn man sich in ein Angestelltenverhältnis begibt.

Erster Job, erstes Gehalt: Nach welcher Ausbildung man am besten verdient

Die besten Chancen am Arbeitsmarkt

Die besten Jobchancen nach der Ausbildung warten im technischen Bereich. Wer hier besonders gut verdienen will, sollte an einer Universität studiert haben, merkt Kaáli-Nagy an: „Im Laufe der Karriere haben gerade Absolventen der technischen Universitäten eine viel stärkere Gehaltsentwicklung als jene auf den Fachhochschulen.“ Trotz der hohen Gehälter gibt es eine Entwicklung, die Ausgebildeten den Einstieg in die Berufswelt erschwert:

Jobchancen per se hätten sich deutlich verschlechtert. Unternehmen befänden sich aktuell in einer „abwartenden Haltung“, erklärt der ÖPWZ-Geschäftsführer. Sie prüfen ihre Ressourcen ganz genau. „Sie kündigen nicht, aber groß eingestellt, wird auch nicht“, liest Kaáli-Nagy aus den Befragungen. Das „händeringende Suchen“, wonach Einsteiger jegliche Verhandlungsmöglichkeiten am Markt hätten, wäre vorbei. Ein großes Gehaltsplus für Einsteiger wäre in nächster Zeit somit nicht realistisch.

Der Tipp für alle Einsteiger, die sich noch mehr Geld erwarten würden: auf das Gesamtpaket achten. Was gibt es monetär und welche Zusatzleistungen bietet ein Unternehmen? Der finanzielle Mehrwert könnte hier enorm sein. Etwa durch Essensgutscheine, Jobtickets oder Betriebspensionen.

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