EcoEdi: Wie acht Schüler die Welt verändern wollen

v.li: Jasmin Raab, Lilia Georgieva, Sebastian Damm, Felix Hofer, Fabian Rausch-Schott, Mathias Muth, Philipp Walser, Julian Wollein
Acht junge Unternehmer und ein großes Ziel: Der Umweltschutz. Was EcoEdi ist und was das mit der Klimakrise zu tun hat

Ein Unternehmen zu gründen ist alles andere als einfach. Um so mehr, wenn man eigentlich noch ein Schüler ist. Das Junior Company-Programm (ein Projekt der Jugend-NGO JA Worldwide) macht es jedoch möglich: Teenager aus aller Welt haben jährlich die Möglichkeit an einer Gründungsidee zu arbeiten und (Jung-)Unternehmer zu werden.

So auch diese acht Schülerinnen und Schüler.

Es soll wie in einem Gründerfilm gewesen sein – „wie bei dem Facebook-Film“, erklären die jungen Unternehmer Felix und Sebastian. Sie beide sind Schüler einer HTL für Wirtschaftsingenieure. Im Rahmen des „Junior Company“-Projekts, sollte auch ihre Klasse ein Jahr lang ein Unternehmen gründen und führen.

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Also brainstormten Jasmin Raab, Lilia Georgieva, Sebastian Damm, Felix Hofer, Fabian Rausch-Schott, Mathias Muth, Philipp Walser und Julian Wollein an jenem Abend und füllten ein Whiteboard mit unzähligen Ideen. Das Umweltthema kam als klarer Sieger hervor.

So war für die acht Schüler „EcoEdi“ geboren: „Das Klima steht an der Kippe und wir wollen wenigstens einen kleinen Beitrag leisten, um vielleicht doch noch eine Katastrophe zu verhindern. Wir haben uns überlegt, wie man mehr Bewusstsein für das Umweltproblem schaffen könnte und so ist uns eine riesige Palette an Produkten eingefallen“, sagen Felix Hofer und Sebastian Damm im KURIER-Interview.

Ihr Ziel:

umweltfreundliche Produkte anbieten und so zur Lösung der Klimakrise beitragen. Angefangen mit einem Schlüsselanhänger, den sie selbst mittels Laser dekorierten (etwa mit Namen und Telefonnummern). „Wir sind der Meinung, dass beispielsweise Airtags (ein Apple-GPS-Tracker) unnötig Lithium verschwenden. Es reicht in solchen Fällen einfach auf einem Anhänger die eigene Nummer aufzuschreiben“, sagen die Jungunternehmer.

Ein weiteres Produkt entstand gleich danach: Die EcoEdi-Jausenbox, die man selbst gestalten kann. So sollen weniger Plastiksackerl und Verpackungen in Umlauf kommen. „Wenn man eine persönliche Bindung zu den Gegenständen hat und es selbst gestalten kann, wird man es auch eher nutzen“, sagen Hofer und Damm.

Ihr mit Abstand größtes Projekt war jedoch ein Kinderbuch über die Umwelt, in dem erklärt wird, wie man Energie produziert: „Umweltbewusstsein kann man schon bei den Kleinsten unter uns schaffen“, sagen sie.

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EcoEdi: Wie acht Schüler die Welt verändern wollen

Das EcoEdi-Umweltbuch

KURIER: Wie ist es als Teenager ein eigenes Unternehmen zu führen?

Sebastian Damm: Gleich zu Beginn dachten wir uns: Wow, es gibt so viel zu tun! Man arbeitet immer an einer Kleinigkeit, die schon wieder nicht passt. Aber dadurch lernt man sich selbst zu organisieren. Am Anfang fiel es uns schwer Verantwortung abzugeben und jeden seine Arbeit machen zu lassen, ohne dazwischenzufunken.

Felix Hofer: Gerade in der Startphase verschwimmen die Bereiche. Es gibt immer wieder anstrengende Tage, aber es macht Spaß. Wir verstehen uns gut, deswegen funktioniert das Ganze auch.

Warum haben Sie sich für den Namen „EcoEdi“ entschieden?

Hofer: Wir haben es nach unserem Umwelttechniklehrer benannt. Er hat das Junior-Company-Programm betreut.

Damm: Sein Name ist Eduard. Von seinen Kollegen wir er Edi genannt. Später entwickelte sich der Name zu einem Akronym für E- Environmental, D-Developement, I-Ideas.

EcoEdi: Wie acht Schüler die Welt verändern wollen

V.li: Philipp Walser, Sebastian Damm, Fabian Rausch-Schott und Felix Hofer

Wollen Sie das Unternehmen auch nach dem Junior-Company-Programm weiterführen?

Damm: Derzeit schaut es recht gut aus. Wir wollen das Unternehmen über das Projekt hinaus weiterführen. Das Buch ist jetzt unser Baby und es war eine Motivationsbombe. Alle sind am Arbeiten.

Hofer: Aktuell ist es unser Ziel eine Reichweite aufzubauen.

In die Schule gehen und gleichzeitig ein Unternehmen führen: Wie geht sich das aus?

Hofer: Wir haben in der Schule pro Woche vier Stunden, um an dem Projekt zu arbeiten.

Damm: Natürlich sitzt man auch am Abend daran oder trifft sich in den Freistunden mit Kunden.

Was wollen Sie einmal beruflich machen?

Hofer: Wir wollen in die Privatwirtschaft. Damit wir selbstbestimmen und auch die Arbeit selbst einteilen können

Damm: Wenn man ein Ziel verfolgt, das einem selbst am Herzen liegt, kann man mehr erreichen, als wenn man es für jemand anderen macht. In unserem Fall eben Umweltschutz. Außerdem  will ich nicht in einem Büro enden und dreißig Jahre das Gleiche machen.

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