Die Diskussionen über Erleichterungen bei der KESt (27,5 Prozent) auf Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren hält Umek für „ideologisch übertrieben“. Die ablehnende Haltung der Grünen sei unverständlich. „Das Geld ist ja schon versteuert, und die Leute wollen investieren“. Allenfalls könne man ererbtes Vermögen ausnehmen. Nach Parteipräferenz geordnet haben die Grünen mit rund 40 Prozent die meisten Wertpapier-Besitzer, der KURIER berichtete.
Aktivistischer Investor
Das Fondsvermögen bezifferten Umek und Vize Till Hufnagel mit insgesamt 1,15 Milliarden Euro. Die Gruppe investiert am europäischen Kapitalmarkt und ist der vermutlich größte Investor in österreichische Aktien. Kunden sind institutionelle Investoren und Privatanleger. Petrus versteht sich nicht nur als Finanzinvestor, sondern definiert sieht sich als aktivistischer Investor mit der Betonung von Governance.
Nach einem Jahr Pause ist Petrus jetzt wieder bei der Immofinanz eingestiegen und hält derzeit 5,1 Prozent. Seit der Übernahme durch die tschechischen Mehrheitseigentümer CPI sei das Unternehmen deutlich effizienter und rentabler geworden, begründet Umek. CPI habe Immobilien mit niedriger Rentabilität abverkauft und höher rentierliche Assets erworben.
➤ Mehr lesen: Erbschaftsstreit: Schwere Vorwürfe gegen Laudas Witwe
Umek erneuerte die Kritik am niederösterreichischen Energieversorger EVN, den Petrus für schlecht gemanagt hält. Die EVN habe eine Marktkapitalisierung (Börsenwert) von aktuell 3,8 Milliarden Euro. Die 12,6-prozentige Beteiligung der EVN am Verbund sei allein 3,5 Milliarden wert.
Petrus fordert vom Vorstand, dessen Boni-Regelungen ebenfalls kritisiert werden, eine Überprüfung der Strategie. EVN könne sich angesichts des Mehrheitsanteils des Landes NÖ enorm günstig finanzieren und müsse in Erneuerbare Energien investieren.
Umek sprach von „Politwerbung“ und monierte, dass die 50 Millionen Euro für Werbung, Sponsoring, Spenden etc. besser in die Steigerung der Profitabilität investiert werden sollten. Der Landesrechnungshof hatte in seiner Sonderprüfung kürzlich empfohlen, die EVN sollte Werbeauftritte der Logo-Partnerschaften mit politischen Parteien vermeiden.
Die Boni werden derzeit überarbeitet. Die Financial Times wählte EVN jetzt erstmals unter die 500 europäischen Climate-Leaders.
Kommentare