Italiens Disco-Betreiber kündigen Revolte an
Die italienischen Disco-Betreiber sind empört. Trotz niedriger Infektionszahlen und starker Lockerung der Corona-Restriktionen bleiben Diskotheken und Tanzlokale in Italien vorerst geschlossen. Die Regierung lehnte die Forderung der Diskotheken-Inhaber nach einem Neustart ab. Seit vergangenem August kann man in Italien nicht mehr in Tanzlokale gehen. Deren Betreiber kündigten eine Revolte an.
"Am 21. Juni wird die nächtliche Ausgangssperre ab 23.00 Uhr Italien-weit abgeschafft. Wenn uns die Regierung bis dahin nicht Grünes Licht für den Neustart gibt, werden wir alle am 1. Juli wieder öffnen", sagte Maurizio Pasca, Präsident des Verbands der Tanzlokal-Betreiber SILB.
Pleitewelle drohe
"30 Prozent der Diskotheken in Italien hat bereits endgültig schließen müssen. Weiteren 30 Prozent droht die Pleite, wenn wir nicht sofort wieder starten", erklärte Pasca. Er beklagte die Konkurrenz von Bars und Strandanlagen, in denen ohne Genehmigung bereits getanzt werde.
Unter dem Druck der 20 italienischen Regionen, die auf eine entschlossene Lockerung der letzten Corona-Restriktionen drängen, hat Gesundheitsminister Roberto Speranza nachgegeben und beschlossen, dass nunmehr sechs statt vier Personen pro Tisch in Lokalen erlaubt sind. Der Gesundheitsminister, der sich seit jeher für rigorose Restriktionen einsetzt, musste den Regionen nachgeben, die darauf drängten, dass bis zu acht Personen pro Tisch sitzen dürfen.
Massive Kritik
In den Urlaubsregionen gibt es daran weiterhin massive Kritik. "Die Restriktionen bei der Zahl der Gäste pro Tisch sind absurd. Die Infektionszahlen sinken im ganzen Land und die Krankenhäuser sind leer. Jede Einschränkung der Freiheit ist unangebracht und hat keinerlei wissenschaftliches Fundament", betonte der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti.
Angesichts der sinkenden Infektionszahlen will Italien in den nächsten Tagen die Corona-Restriktionen weiter lockern. Ab Montag werden Ligurien, Venetien, Umbrien und Abruzzen wegen der guten Infektionslage in die sogenannte Weißen Zone mit den lockersten Regeln eingeteilt werden. Seit Anfang dieser Woche sind bereits Friaul-Julisch Venetien, Molise und Sardinien weiß.
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