Ende vergangener Woche hatte die Regierung in Rom das beschlossen – mit der Ankündigung, die epidemiologischen Daten weiter genau zu beobachten. Aktuell sind 41.367 Menschen in Italien Corona-positiv, 33.475 Menschen sind seit Ausbruch der Epidemie an/mit Covid-19 verstorben, 158.355 gelten als geheilt.
Die Strandbetreiber entlang der Küsten von Nord bis Süd bereiten sich jedenfalls intensiv auf die mit Verspätung startende Saison vor. Richtlinien gibt es viele, neben dem Tragen von Masken durch das Personal müssen eine Fläche von zehn Quadratmetern pro Sonnenschirm und ein Abstand von 1,5 Metern zwischen den Liegestühlen garantiert sein.
Zudem eine regelmäßige Reinigung/Desinfektion der gesamten Badeanlage sowie das Bereitstellen von Desinfektionsprodukten für Gäste und Personal. Die Gäste sind aufgefordert, einen Meter Abstand zueinander einzuhalten, und es dürfen keine Gruppensportarten ausgeübt werden. An einigen Strandeingängen wird die Körpertemperatur gemessen, bei mehr als 37,5 Grad gibt’s kein Strandvergnügen.
Aus einer Analyse der „Associazione Coldiretti“ geht hervor, dass in den letzten drei Monaten 81 Millionen an Touristen-Präsenzen durch den Lockdown verloren gegangen sind. Der Verlust unter Einrechnung von Unterkunft, Verpflegung, Transport und Einkäufen wird auf fast 20 Milliarden Euro geschätzt.
In Österreich könnte heute eine Entscheidung fallen, wie es in Sachen Italien weitergeht – beim Runden Tisch zum Thema Reisefreiheit mit Außen-, Innen-, Europa- und Gesundheitsminister. Zuletzt hatt es ja Kritik aus Rom gegeben, weil für Italien immer noch die höchste Reisewarnstufe (6) gilt und ein uneingeschränkter Reiseverkehr seitens Österreichs nicht in Aussicht stand – während mit Deutschland, Schweiz und Liechtenstein bereits eine vollständige Grenzöffnung per 15. Juni vereinbart ist und die Beschränkungen für Tschechien, Slowakei und Ungarn ebenfalls fallen dürften.
Italiens Nachrichtenagentur ANSA zitiert den Obmann der Südtiroler Volkspartei Philipp Achammer, wonach Kanzler Sebastian Kurz ihm gesagt habe, dass „Wien bereit ist, die volle Freizügigkeit mit Italien wieder herzustellen, sobald die epidemiologische Situation dies zulässt, vielleicht bereits Mitte des Monats“.
Im Außenministerium wollte man das noch nicht bestätigen. Aber es gebe Überlegungen, erfuhr der KURIER, italienische Regionen, die kaum mehr von der Corona-Welle betroffen seien (etwa Friaul und die obere Adria), von den strengen Rückreiseregeln (14 Tage Quarantäne oder negativer Corona-Test) per Monatsmitte auszunehmen. Also eine de facto uneingeschränkte Reisefreiheit zu gewähren.
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