Neue Zielgruppe
Warum diese Akquisition? Nun: Man habe mit der dänischen Skanva-Gruppe schon einen reinen Online-Händler mit Fokus auf Nordeuropa in der Gruppe, der jetzt in Mittel- und Westeuropa Ergänzung mit Neuffer findet, sagt Christian Klinger, Unternehmenssprecher und Miteigentümer der IFN-Holding. Außerdem nehme die Bedeutung des Digitalen zu, und man könne so neue Zielgruppen erreichen.
Internorm-Produkte wird man so bald keine auf dieser Plattform kaufen können. Das sei ein anderes Geschäftsmodell, so Klinger. Zur Einordnung: Das durchschnittliche Bestellvolumen bei fensterversand.com liegt bei 1.700 Euro. Einfamilienhausbauprojekte bringen hingegen gern einmal ab 20.000 Euro pro Bestellung.
Know-how für IFN
Wer also denkt, dass die Fenster-Branche eine beratungs- und kapitalintensive ist, hat recht. Klinger glaubt aber an den wachsenden Bedarf von Online-Lösungen. Direkte Beratung bekommt man hier nur via Chat oder Callcenter. „Der Kunde weiß, was er will, und will das schnell und halbwegs günstig haben.“
Das alles heißt aber nicht, dass man sich mit der Akquisition nicht auch wichtiges Know-how für IFN gekauft hat. „Ein Thema wird sicher mittelfristig sein: Neuffer hat ein sehr weitgehendes Know-how für die Vermarktung von Bauelementen im Internet.“ Ein eigener Online-Vertriebsweg für Internorm ist zwar nicht geplant, Digitales werde aber auch hier wichtiger, so Klinger. Angst um den Ruf der Premium-Marke Internorm habe man nicht. Es gebe ja auch schon andere Unternehmen in der Gruppe mit günstigeren Produkten.
Fokus auf Expansion
Die 60 Beschäftigten plus Führung der Neuffer Fenster + Türen GmbH bleiben erhalten. Aktiv ist das Unternehmen stark am deutschen Markt (über 80 Prozent). Der klare Fokus liege auf der Expansion. Der österreichische Markt ist etwa Anfang 2023 dran. Zu den Umsatzzielen: Neuffer soll 2027 100 Millionen Euro Umsatz machen.
In Zukunft will die Unternehmensgruppe weiter investieren. Im Mai hat Klinger ein Investitionspaket in Höhe von 250 Millionen Euro für fünf Jahre angekündigt. Es werden aber wohl über 300 Millionen Euro.
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