Intel baut milliardenschwere Chipfabrik offenbar in Magdeburg
Die ostdeutsche Stadt Magdeburg erhält einem Insider zufolge den Zuschlag von Intel für die milliardenschwere Chip-Fabrik. Die Entscheidung werde am 4. März öffentlich gemacht, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Damit setzt sich Magdeburg gegen Penzing in Bayern und Dresden durch, wo bereits Globalfoundries, Infineon und Bosch Werke betreiben. Eine offizielle Bestätigung für die Entscheidung lag am Samstag noch nicht vor.
Großinvestment
Der Hauptstadt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt winkt durch den Zuschlag ein großer Batzen der insgesamt bis zu 80 Milliarden Euro, die Intel in Europa investieren will. Neben Deutschland dürften in Europa noch Frankreich und Italien mit neuen Intel-Standorten bedacht werden - konkret geht es um ein Designzentrum und eine Montagefabrik. In einem Reuters-Interview sprach Firmenchef Pat Gelsinger jüngst von den Vorteilen, in Europa alles zu machen - „von Sand über Silicon bis zu Systemen“.
Expansionskurs
Bisher hat Intel in Europa nur eine größere Fabrik im irischen Leixlip, die derzeit ebenfalls ausgebaut wird. Der US-Konzern befindet sich mitten in der aktuellen Chipkrise auf einem nie dagewesenen Expansionskurs. So zieht das Unternehmen ein Mega-Fabrikareal in Ohio hoch, was zunächst 20 Milliarden Dollar kostet, und kauft den israelischen Chiphersteller Tower Semiconductor für 5,4 Milliarden Dollar.
Ursprünglich wollte Intel die Standortentscheidungen bereits 2021 bekanntgeben, wartete dann aber auf den Startschuss für den „European Chips Act“ Anfang Februar, der den Weg für
milliardenschwere Subventionen aus öffentlicher und privater Hand freimachte.
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