Insolvente Silicon Valley Bank wird verkauft
Nach ihrem Kollaps wird die amerikanische Silicon Valley Bank (SVB) von der First Citizens Bank übernommen. Das teilte die US-Einlagensicherung FDIC am Montag mit.
Die First Citizens Bank übernehme Vermögenswerte in Form von Einlagen und Krediten. Andere Vermögensbestandteile, vor allem Wertpapiere, bleiben unter der Kontrolle der FDIC, wie weiter mitgeteilt wurde.
Die Transaktion umfasst demnach Einlagen in Höhe von 119 Milliarden Dollar (111 Mrd. Euro) sowie zusätzlich 72 Mrd. Dollar an Vermögen.
Die 17 Filialen der SVB sollen am Montag unter dem Namen First Citizens öffnen und Kunden der SVB würden "automatisch" zu Kunden der neuen Bank, hieß es weiter.
Die SVB war nach Vermögen die 16. größte Bank der USA und ein wichtiger Geldgeber vor allem für Start-ups. Sie war nach einem Ansturm auf die Konten Anfang März von den Behörden geschlossen worden. Der SVB-Kollaps ist die größte Bankenpleite in den USA seit der Finanzkrise 2008 und sorgte für erhebliche Turbulenzen im Bankensektor und an den Börsen - auch in Europa.
Am 10. März war das auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Geldhaus SVB unter staatliche Kontrolle gekommen. Am Tag zuvor hatte bereits die freiwillige Abwicklung der US-Kryptobank Silvergate Capital Schockwellen durch Teile des Finanzsektors geschickt.
Weitere kleine Geldhäuser gerieten ebenfalls ins Straucheln, die Signature Bank brach komplett zusammen.
Bankenkrise
Seitdem hat sich die Krise zu einem Bankenbeben entwickelt, das die Aktienkurse von Bankhäusern weltweit unter Druck setzt. Im Zuge der Eskalation kam es zu einem Notverkauf der Credit Suisse an die UBS. Am vergangenen Freitag folgte dann erneut ein Ausverkauf bei europäischen Finanzwerten.
Neben vielen europäischen Spitzenpolitikern bemühte sich am Wochenende angesichts der Turbulenzen im Bankensektor auch US-Präsident Joe Biden um eine Entspannung der Lage.
Kommentare