Insolvente Oberndorfer Druckerei wird zugesperrt - 160 Jobs weg

Insolvente Oberndorfer Druckerei wird zugesperrt - 160 Jobs weg
Ursprünglich war man noch zuversichtlich, jetzt tritt für die Mitarbeiter der schlimmste Fall ein.

"Aus der derzeitigen Einschätzung des Masseverwalters führen die Fortführungsverluste zu keiner Ausfallserhöhung für die Gläubiger. Die Verwertung durch Verkauf des Unternehmens führt zu höheren Verwertungserlösen als die Verwertung im Rahmen einer Unternehmenszerschlagung. Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung ist daher zum jetzigen Zeitpunkt eine Fortführung vorzunehmen", teilte der Insolvenzverwalter Mitte april noch dem Konkursgericht mit. Zugleich behielt sich der Masseverwalter vor, unverzüglich den Betrieb zu schließen, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen.

Mit drei Interessenten wurde ernsthafte Gespräche geführt, sie haben auch den Betrieb Anfang Mai besichtigt. Darunter soll auch die Druckerei-Gruppe von Josef Taus gewesen sein. Doch die Gespräche führtenoffenbar zu keinem erfolgreichen Ende. Jetzt ist der Ernstfall bei der Oberndorfer Druckerei mit Sitz in Oberndorf, Salzburg, eingetreten 160 Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsplätze.

„Diese Nachricht erschüttert uns bis ins Mark, es ist heute ein schwarzer Tag für die Beschäftigten der Oberndorfer Druckerei aber natürlich auch für uns als Interessensvertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bis zuletzt hatten wir die Hoffnung, dass Investoren gefunden werden, die die Druckerei in Oberndorf fortführen", erklärt Gerald Forcher, Geschäftsführer der GPA-djp Salzburg. Leider sind die Gespräche mit mehreren Interessenten, zuletzt mit einem hoffnungsvollen österreichischen Investor, gescheitert. Ein nächster Tiefschlag in einer einst so stolzen Branche und ein großer Schock für uns alle."

Arbeitsstiftung gefordert

Nun soll das Land Salzburg mit dem AMS eine Arbeitsstiftung einrichten. „Wir ersuchen nun dringend das Land Salzburg und das Arbeitsmarktservice Salzburg alles zu tun, um eine Arbeitsstiftung für die 160 Kolleginnen und Kollegen ins Leben zu rufen. Ziel dieser Stiftung muss es sein, einerseits Arbeitslosigkeit zu verhindern und andererseits die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Rahmen der Stiftung umzuschulen bzw. Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten", die GPA-Funktionäre Gerald Forcher und Jürgen Handlbauer. "Damit ist gewährleistet, dass die von der Schließung betroffenen KollegInnen wieder rasch Arbeit finden und am Arbeitsmarkt integriert werden können. Wir fordern das Land Salzburg und das AMS auf, genauso wie wir an der Seite der Beschäftigten zu stehen."

Patronatserklärung der Circle Printers Luxemburg

Indes wird sich die Masserverwalter noch mit der Mutterfirma Circle Printers Luxemburg S.A. rechtlich auseinandersetzen müssen. Denn die Mutterfirma hatte eigentlich für die Oberndorfer Druckerei bis 31. Dezember 2019 eine Patronaterklärung abgegeben. In der Regel bedeutet das, dass die Mutterfirma für die Schulden der Tochterfirma haftet und geradesteht. " Das müssen wir uns anschauen", sagt GPA-Funktionär Forcher zum KURIER.

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