Insider: Siemens und Bombardier wollen Zuggeschäft fusionieren

Symbolbild
Insder berichten von Gesprächen. Bestätigung gibt es aber keine. Das Gemeinschaftsunternehmen würde zehn Milliarden Euro schwer sein.

Diese Bloomberg-Meldung hat ordentlich viel Staub aufgewirbelt. Der deustche Siemens-Konzern und die kanadische Bombardier loten laut Nachrichtenagentur die Zusammenlegung ihres Zuggeschäfts aus. Beide Konzerne führten Gespräche über ein zehn Milliarden Euro schweres Gemeinschaftsunternehmen, berichtet die Agentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf Insider. Eine Einigung könnte bereits Mitte des Jahres anstehen, hieß es weiter. Noch gebe es keine Einigung.

Insider: Siemens und Bombardier wollen Zuggeschäft fusionieren
Railjet, Zug, ÖBB
Offen seien Kartellfragen und der mögliche Widerstand der Gewerkschaften gegen den Zusammenschluss. Sprecher von Siemens und Bombardiers Zugsparte wollten sich zu den Angaben nicht äußern. In Österreich sind beide Konzerne mit der Zug- und Tramsparte vertreten. So liefert Siemens die Railjets an die ÖBB.

Siemens hatte bereits erfolglos versucht, sein Bahngeschäft mit der französischen Alstom zusammenzulegen. Die westlichen Eisenbahntechnikanbieter leiden unter zunehmenden Konkurrenzdruck aus China, wo sie zum Teil selbst mit Technologietransfers die künftigen Rivalen hochzüchten halfen.

Die ÖBB und Bombardier Transportation haben Ende 2016 einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 300 Zügen für den österreichischen Regionalverkehr abgeschlossen. Bis 2019 sollen 21 Talent-3-Züge geliefert werden. Der Gesamtwert des Rahmenvertrages beträgt rund 1,8 Milliarden Euro. Die Bombardier-Bahnsparte hat ihren Sitz in Berlin.

Bombardier Transportation Austria

"Bombardier Transportation ist Weltmarktführer im Bereich Straßen- und Stadtbahnen und beschäftigt derzeit rund 700 Mitarbeiter am Standort Wien", heißt es auf der offiziellen Homepage. "Die 1823 gegründeten Lohnerwerke wurden 1970 von Bombardier erworben und zur Wiege der Schienenfahrzeugsparte des Unternehmens. In Wien befindet sich ein Kompetenzzentrum für den Geschäftsbereich Straßen- und Stadtbahnen, das Fahrzeuge für die ganze Welt entwickelt und fertigt." In Wien werden Straßenbahnen für die ganze Welt produziert. Kunden sind die Städte Augsburg, Blackpool, Innsbruck, Karlsruhe, Köln, Linz, Manchester, Marseille, Palermo, Pöstlingbergbahn, Porto, Valencia und Wien.

Kommentare