Breitbandausbau zentral für Steigerung der Wirtschaftsleistung

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Der Infrastrukturreport 2024 beziffert das Produktivitätswachstum durch bessere digitale Anbindung mit 84 Milliarden Euro.

Eine optimal ausgebaute Infrastruktur würde Österreich eine um rund 94 Milliarden Euro höhere Wirtschaftsleistung bringen. Das geht aus dem Infrastrukturreport 2024 von Future Business Austria (FBA) hervor, der am Montag bei einem Symposium der Initiative in der Wirtschaftskammer präsentiert wird. Als zentral wird in dem Report der Ausbau der digitalen Infrastruktur erachtet. Das Produktivitätswachstum durch verbesserte digitale Anbindungen beziffert eine Modellrechnung der Initiative mit knapp 84 Milliarden Euro. „Die Ergebnisse des Österreichischen Infrastrukturreports  zeigen, dass eine gut ausgebaute Infrastruktur der stärkste Hebel für mehr Produktivität ist", sagt Studienautor David Ungar-Klein.

Der Breitband- und 5G-Ausbau ist auch den für Studie befragten Manager österreichischer Unternehmen ein wichtiges Anliegen. 80 Prozent erwarten, dass es bis zum Jahr 2030 eine flächendeckende Breitbandversorgung gibt. 73 Prozent fordern, dass die Ausbaubedingungen für 5G erleichtert werden.

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Davon soll vor allem der ländliche Raum profitieren. Mehr als 40 Prozent der für die Studie befragten Manager erwarten sich einen Stopp der Landflucht und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit ländlicher Gebiete. Auch neue Arbeitsmodelle, wie etwa Homeoffice sowie neue Ausbildungsmöglichkeiten werden als positive Effekte genannt.  

Massiver IT-Fachkräftemangel

Zu kämpfen haben die heimischen Unternehmen laut der FBA-Erhebung mit dem IT-Fachkräftemangel. 57 Prozent gaben an, dass sie aktuell für ihren Betrieb Fachkräfte suchen. Besonders begehrt sind Cybersicherheitsexperten (36 Prozent) sowie Programmierer und Systemadministratoren (je 32 Prozent). Fast 70 Prozent sprachen sich für Erleichterungen beim Anwerben ausländischer IT-Fachkräfte aus. 77 Prozent fordern angesichts des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz auch eine FH-Ausbildung für den Bereich.

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Defizite bei Versorgungssicherheit

Befragt wurden die heimischen Manager auch zur Versorgungssicherheit bei Unterbrechung der Lieferketten. Am besten schneidet dabei nach Ansicht der Führungskräfte der Lebensmittelbereich ab, der auf einer Skala von null (massiv gefährdet) bis zehn (top versorgt) im Mittel mit 6,7 bewertet wurde. Gefolgt von 5,5 bei Energie- und Informations- und Kommunikationstechnologie, 5,2 bei Rohstoffen und 5,1 bei Medikamenten.

Eine Lageraufstockung und Diversifizierung zur Verbesserung der Versorgungssicherheit ist für viele Unternehmen trotz der kritischen Beurteilung kein Thema.  Nur 44 Prozent der repräsentativ befragten Manager gaben an, ihre Bezugsquellen diversifizieren zu wollen. 94 Prozent denken nicht an eine zeitnahe Aufstockung ihrer Lagerbestände.

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