Teuerung lässt nach, "Überinflation" zur Eurozone ist fast weg
Im Jänner 2023 war der unrühmliche Preis-Höhepunkt erreicht: Die Teuerung betrug in Österreich damals 11,6 Prozent, jedoch "nur" 8,6 Prozent im Durchschnitt der Eurozone. Der Abstand von 3,0 Prozentpunkten zur Eurozone wurde seither nicht mehr erreicht. Die teils hitzige politische Debatte darüber, warum andere Länder die Inflation besser und schneller in den Griff bekommen haben als Österreich, wurde die Regierung nicht mehr los. Nun aber hat sich das Bild wieder zugunsten der Regierung gewandelt.
Seit Monaten sinkt die Teuerung und auch der Abstand zur Eurozone nimmt parallel dazu ab.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO sagt jetzt: "Die Überinflation ist eingedämmt." Die österreichische Inflationsrate hätte sich im Vergleich zum Durchschnitt der Eurozone "normalisiert", so Senior Ökonom Stefan Schiman-Vukan. Mittlerweile beträgt der Inflationsabstand auf Basis der jüngsten Juli-Daten nur noch 0,3 Prozentpunkte (2,9 Prozent hierzulande, 2,6 Prozent im Euroraum).
In 4 Jahren mehr als 20 Prozent
Kumuliert fällt der Vergleich noch immer nicht besonders vorteilhaft für Österreich aus: Der Verbraucherpreisanstieg in Österreich war zwischen 2021 und 2024 in Summe "wesentlich kräftiger" als im Euroraum, weiß auch der Experte.
In Zahlen: Hierzulande betrug die Teuerung über diesen Zeitraum gerechnet 20,8 Prozent und lediglich 17,5 Prozent in der Eurozone.
Löhne haben fast mitgehalten
Diese Differenz spiegelt sich gewissermaßen auch in der durchschnittlichen Lohnentwicklung wider: Vom 1. Quartal 2021 bis zum 1. Quartal 2024 (neueste Daten) stiegen die Tariflöhne in Österreich um 19,5 Prozent. In der Eurozone betrug der kumulierte Lohnanstieg 15,1 Prozent.
Schiman-Vukan sagt zu den Gründen: "Die Überinflation war durch eine lebhafte Nachfrage nach Freizeit- und Tourismusdienstleistungen, fiskalpolitische Maßnahmen und kräftige Lohnerhöhungen verursacht worden."
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