Inflation steigt weiter, aber nur vorübergehend
Vor allem wegen hoher Rohstoffpreise steigt die Inflation heuer auf 2,4 Prozent. 2022 wird es wieder eine leichte Beruhigung geben, mit 2,2 Prozent bleibt die Teuerung aber über dem Zielwert der EZB von zwei Prozent, erwartet die Nationalbank (OeNB) in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Inflationsprognose. Hauptursache für die Inflation seien gestiegene Rohstoffpreise, aber auch Probleme in den Lieferketten drücken die Preise nach oben.
Die Nationalbank hat ihre Inflationserwartung für das Jahr 2021 schon mehrmals erhöht. Im Dezember 2020 waren noch 1,4 Prozent erwartet worden, im April wurde dieser Wert auf 1,7 Prozent, im Juni auf 2,0 Prozent und im Juli auf 2,2 Prozent angehoben. Nun gehen die Notenbanker von 2,4 Prozent Teuerung nach standardisiertem EU-Verfahren (HVPI) aus. Auch die Inflationsprognose für 2022 wurde nun im Vergleich zur Juli-Vorhersage um 0,2 Prozentpunkte, auf 2,2 Prozent, angehoben.
Für 2023 erwartet die Nationalbank wie in der Prognose vom Juni eine Teuerung von 1,8 Prozent. Das wird vor allem Preisrückgängen bei Energie zu verdanken sein, ohne diesen Effekt würde die Inflation 2023 bei 2,0 Prozent liegen.
Seit Jahresbeginn 2021 hat die Inflationsrate von 1,1 Prozent im Jänner auf 3,2 Prozent im August und wohl auch im September zugelegt, erinnert die Nationalbank. Das war der höchste Wert seit 10 Jahren. Der Höhepunkt der Preissteigerungen werde im dritten Quartal erreicht, erwartet die Nationalbank. Nächstes Jahr sei eine Entspannung bei den Rohölpreisen zu erwarten, allerdings dürften die wirtschaftliche Erholung und weiter bestehende Angebots-Engpässe die Preise nach oben drücken.
Der Anstieg sei "größtenteils auf die markante Zunahme der Rohstoffpreise zurückzuführen". Das habe nicht nur die Energiekosten betroffen und spiegle sich zunehmend in steigenden Endverbraucherpreisen nichtenergetischer Industriegüter wider. Lieferengpässe und Probleme in den Lieferketten erhöhen noch den Preisdruck.
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