Infineon Austria legte um fast ein Drittel zu

Infineon-Austria-Chefin Sabine Herlitschka peilt auch heuer starkes Wachstum an.
Auch im neuen Geschäftsjahr mehr Wachstum als die Konzern-Mutter

Der Chip-Hersteller Infineon Austria will die deutsche Konzern-Mutter im laufenden Geschäftsjahr beim Wachstumstempo ordentlich abhängen. Der Konzern – der 2015/’16 den Umsatz um knapp 12 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro steigerte – will 2016/’17 um rund 8 Prozent wachsen. Die Österreich-Tochter soll wie bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr um bis zu 29 Prozent zulegen.

Ein Grund für den rasanten Umsatzanstieg auf den neuen Rekordwert von 1,8 Milliarden Euro – der Gewinn stieg um 4 Prozent auf 158,5 Millionen Euro – ist die Übernahme der US-Unternehmens International Rectifier vor zwei Jahren. Dabei wurden Produktlinien im Bereich Energiesparchips in die Verantwortung der Österreich-Tochter übertragen. Das schlug sich mit rund 150 Millionen Euro in der Bilanz von Infineon Austria nieder.

Mobilität, Energieeffizienz und Sicherheit

Für kräftiges Wachstum sorgten auch die Sparten, auf die sich Infineon hierzulande konzentriert hat. Österreich-Chefin Sabine Herlitschka: "Wir setzen auf die richtigen Themen." Diese sind Mobilität, Energieeffizienz und Sicherheit.

Einer der größten Wachstumstreiber ist die Mobilität, sprich das Auto. Einerseits werden immer mehr Chips für die Steuerung herkömmlicher Verbrennungsmotoren benötigt. Andererseits steigt der Bedarf an Halbleitern in Elektroautos stark an. "In einem herkömmlichen Fahrzeug werden Halbleiter im Wert von 300 bis 400 Dollar verbaut, in Elektroautos sind es rund 700 Dollar", rechnet Herlitschka vor.

Wachstumssparte Auto

Und Infineon ist in diesem Geschäft ganz vorne mit dabei. Herlitschka: "In sieben der zehn meistverkauften Elektroautos haben 2015 Infineon-Chips den Antrieb geregelt." Zusätzliche Bauelemente – vor allem Sensoren – sind für autonomes Fahren notwendig. Steigende Nachfrage erwartet Infineon bei Energiespar-Chips, aber auch im Sicherheitsbereich. Etwa Chips für das berührungslose Zahlen mit Bankkarten, Armbanduhren oder Ringen.

Stark ausgebaut hat Infineon die Forschung, die Ausgaben stiegen um 13 Prozent auf 412 Millionen Euro. Von den insgesamt 3600 Mitarbeitern arbeiten mittlerweile bereits mehr als 1400 in der Forschung.

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