In Steyr rollen künftig tausende Elektro-Lkw vom Band

In Steyr rollen künftig tausende Elektro-Lkw vom Band
Siegfried Wolf wird für das schwedische Start-up Volta Tausende Trucks in Oberösterreich produzieren, das Auftragsvolumen beträgt bis zu einer Milliarde Euro.

Die Übernahme von MAN Steyr durch Siegfried Wolfs Firma Steyr Automotive ist erst seit wenigen Tagen in trockenen Tüchern, da zieht der Ex-Magna-Manager einen beachtlichen Großauftrag an Land. Ende 2022 beginnt sein Unternehmen mit der Serienproduktion von Elektro-Lkw für das schwedische Start-up Volta Trucks.

Dessen Modell „Volta Zero“ wird als das weltweit erste vollelektrische 16-Tonnen-Fahrzeug angepriesen, „das speziell für den innerstädtischen Transport entwickelt wurde, um die Umweltauswirkungen von Lieferungen in Städten zu reduzieren“. Der Volta Zero soll eine Reichweite von 150 bis 200 Kilometern haben. Seine maximale Geschwindigkeit beträgt lediglich 90 km/h.

Wolfs Steyr Automotive hat den Zuschlag der Schweden erhalten, weil am Standort in Steyr eine umfangreiche Produktionserfahrung und Infrastruktur vorhanden sei. „Durch diesen Auftrag werden bis zu 500 Arbeitsplätze in der Region und etwa 2.000 Arbeitsplätze entlang der Lieferkette geschaffen“, heißt es in einer Aussendung. „Mit dem Know-how und der Erfahrung unseres Teams in Steyr freuen wir uns auf eine lange und erfolgreiche Partnerschaft mit Volta Trucks“, sagt Wolf.

Kjell Waloen, Technik-Vorstand von Volta Trucks, fügt hinzu: „Die Partnerschaft mit Steyr Automotive ist ein bedeutender Meilenstein für Volta Trucks.“ Sein Unternehmen will vier Elektro-Lkw-Modelle unterschiedlicher Größe (7,5 Tonnen, 12 Tonnen, 16 Tonnen, 19 Tonnen) auf den Markt bringen und bis 2025 mehr als 27.000 Stück vom Band laufen lassen. So läuft auch der Vertrag mit Steyr Automotive drei Jahre. Das gesamte Auftragsvolumen (bei der maximalen Stückzahl) beträgt bis zu einer Milliarde Euro.

Einen Großabnehmer konnten die Schweden schon an Land ziehen. Die Petit-Forestier-Group, Europas größter Kühlflottenbetreiber, hat 1.000 E-Lkw bestellt.

Thema Sicherheit

Was beim Design der Volta Zero auch großgeschrieben wird, ist das Thema Sicherheit. Der Fahrer sitzt in der Mitte der Fahrerkabine und niedriger als bei einem herkömmlichen Lkw. Die gläserne Rundum-Windschutzscheibe hat man sich von modernen Bussen abgeschaut. „Sie bietet dem Fahrer einen weiten Sichtbereich von 220 Grad, wodurch gefährliche tote Winkel minimiert werden“, heißt es weiter. Außerdem ist der Volta Zero mit verschiedenen Kameras und Assistenzsystemen ausgerüstet. Neben Rücksicht- und Rückfahrkameras gibt es eine Verkehrszeichenerkennung und ein Querverkehr-Warnsystem.

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