In Österreich fehlen weiterhin 24.000 IT-Fachkräfte

In Österreich fehlen weiterhin 24.000 IT-Fachkräfte
Fachverband UBIT beklagt hohe Dropout-Quote bei Informatik-Studien. Fast die Hälfte der Studierenden bricht vorzeitig ab.

In der heimischen  IT-Branche fehlen weiterhin rund 24.000 Arbeitskräfte, geht aus dem aktuellen Statusreport des Branchenverbandes UBIT der Wirtschaftskammer hervor. Der direkte und indirekte Wertschöpfungsverlust pro unbesetzter Stelle belaufe sich demnach auf 175.000 Euro pro Jahr, insgesamt also 4,2 Mrd. Euro.

„Der aktuelle IKT-Statusreport zeigt eindeutig, dass hier ein Umdenken stattfinden muss, wie neue Fachkräfte für den IT-Standort Österreich gewonnen und bestehende im Job gehalten werden können", sagt Fachverbandsobmann Alfred Harl.

Weitere ungelöste Probleme seien nach wie vor etwa die hohe Studienabbrecher-Quote und der geringe Frauenanteil in der Branche. Was den Frauenanteil anbelangt, müssten sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Oft sei die Vereinbarkeit mit der Familie nicht gegeben und manchmal entwickle sich in männerdominierten Branchen eine Eigendynamik, bei der die Frauen auf der Strecke bleiben,  sagt Maria Pernegger, Initiatorin von CoderDojo Steyr, einem kostenlosen Programmierklub für Kinder und Jugendliche.

Hohe Dropout-Rate

Laut Erhebungen des Kärntner Instituts für Höhere Studien (KIHS) hat die Zahl der Studienabbrecher im Informatikbereich zwar leicht abgenommen, aber liege bei IKT-Bachelorstudien (42,6 Prozent) und bei IKT-Masterstudien (47,7 Prozent) noch deutlich über dem Durchschnitt aller Studiengänge von 37,5 Prozent. "Die Studierenden, die abbrechen, sind genau die IT-Expertinnen und -Experten, die den Unternehmen am Ende fehlen" so Zandonella.

Konkrete Zahlen darüber, wie viele der Studienabbrecher von Betrieben abgeworben wurden, fehlen. Der Fachverband fordert, die Ausbildung im IT-Bereich so umzugestalten, dass die Abbruchquoten sinken. Bereits eine Senkung um 10 Prozent, also gut 2.000 Abbrecher weniger, die dann der IT-Branche zur Verfügung stünden, würde zu einem Wertschöpfungszuwachs von 350 Mio. Euro führen. Außerdem müssten  rasch alternative Wege in die IT gefördert werden, wie die IT-Lehre oder duale Ausbildungen für Maturantinnen oder Studienabbrecher.

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