In den Shoppingcentern fehlt das Personal

In den Shoppingcentern fehlt das Personal
Pandemie setzte den Zentren zu. Fehlende Mitarbeitende und Umsatzrückgang liegen Handel im Magen.

Weggefallen ist seit 2019 kein Shoppingcenter. Die Pandemie hat den heimischen Shoppingcentern und Fachmarktzentren aber stark zugesetzt, wie eine aktuelle Erhebung von "Standort+Markt" zeigt. Die Erhebung wird alle zwei Jahre durchgeführt.

Die Zahl der Besucherinnen und Besucher 2021 ist gegenüber 2019 um 128 Millionen gesunken. Auch die Zahl der Shops hat sich um 106 reduziert. Der Umsatzeinbruch aufgrund der Pandemie der Shops in den österreichischen Shoppingcentern betrug laut der Erhebung 1,25 Milliarden Euro.

Offene Stellen

Sorgen bereiten dem gesamten Handel allgemein die vielen offenen Stellen. 48.000 sind es aktuell, es handle sich dabei keineswegs um einen Fachkräfte-, sondern allgemeinen einen Mitarbeiter-Mangel, heißt es von Standort+Markt.

Kaum verändert hat sich die Zahl der Shopping Center und die Leerstandsrate in Prozent.

Pläne

Bis Anfang 2023 werden aber einige Shoppingcenter erweitert und einige kommen auch neu dazu, konkret handelt es sich um eine Fläche von 55.000 Quadratmetern. Ingesamt liegen die Shoppingcenter in Österreich aktuell auf einer Fläche von knapp 4,2 Millionen Quadratmetern. Laut Standort+Markt-Gesellschafter Roman Schwarzenecker sind Hybridformen von Shoppingcentern in Kombination mit Büros und/oder Wohnungen im Kommen.

Künftig werde natürlich entscheidend, wie das Match E-Commerce gegen stationären Handel weitergeht, so Christian Lindner, Geschäftsführer bei Standort+Markt. Aber man sei positiv. "Die Malls werden es schon schaffen", so Lindner.

Wer die Größten sind

Die größten Shoppingcenter sind wie in den vergangenen Jahrzehnten die SCS in Niederösterreich und das Donauzentrum in Wien, beide in der Hand von Westfield. Auf den Plätzen folgen die Linzer PlusCity, das SC Seiersberg und das G3 Shopping Resort in Niederösterreich. Wenn aber letzteres seine angekündigten Erweiterungen umgesetzt hat, wird es das SC Seiersberg überholen.

Die Shopping-Center-Dichte ist gemessen an den Einwohnerinnen und Einwohnern im Burgenland am höchsten, gefolgt von Niederösterreich. Am niedrigsten ist sie in Vorarlberg.

Abschaffung der Maskenpflicht

Eine Gefahr, dass ganze Shoppingcenter wegfallen, sehen die Experten von Standort+Markt übrigens nicht. Nicht zuletzt wegen der Raumordnung, die eine gegenseitige Kannibalisierung der Shoppingcenter mittlerweile eigentlich nicht mehr zulässt.

Für die Zukunft fordert Handelsverband-Präsident Rainer Will unter anderem die Abschaffung der Kalten Progression, eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten und eine Arbeitsmarktreform zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels. Außerdem die Aufhebung der Maskenpflicht. Im äußersten Fall will er damit bis zum Verfassungsgerichtshof.

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