Schauraum 2.0

Formdepot/Gabriel Buechelmeier
Zwei Innenarchitekten laden zum Salon: Auf 1400m² Quadratmetern präsentieren und kombinieren Architekten, Designer, Künstler und Handwerker ihre Einrichtungsstücke im Formdepot.

Es ist dunkel. Auf rund 15ragen zehn Anschlüsse für Lampenschirme aus der Decke. Darunter steht ein Handwerker. Er hält einen Schraubenschlüssel und richtet die Leiter in die richtige Position. "Hier wird dann der Lichtraum zu sehen sein", erklärt Heinz Glatzl. Er ist Innenarchitekt und betreibt mit seinem Kollegen Joachim Mayr das Formdepot im 16. Wiener Bezirk. Aufgeteilt in drei Stockwerke präsentieren die beiden dort auf 1400 einen Schauraum der besonderen Art.

Der Schauraum

"Die Fläche war für uns zu groß, daher haben wir unsere Partner gefragt, ob sie eine Kooperation mit uns eingehen möchten", erzählt Glatzl. Binnen eines Monats war alles ausgemacht. Seit mittlerweile drei Jahren haben Hersteller nun die Möglichkeit, ihre Produkte voll funktionsfähig im eingerichteten Wohnraum zu präsentieren. "Der Kamin profitiert von der Wandfarbe und die kommt wiederum in Verbindung mit dem Holzboden ganz anders zur Geltung", erklärt Glatzl. Um eine neutrale Plattform bieten zu können, haben Glatzl und Mayr versucht, sich als Innenarchitekten komplett zurückzunehmen.

Die Kooperationspartner, kurz Member genannt, nutzen das Formdepot auch für Besprechungen, im dritten Stock steht dafür ein Sitzungsraum bereit. Auch die Präsentationsflächen werden häufig genutzt. "Wenn eine neue Couch ausgesucht wird, dann setzen sich Kunden und Firmen in einem unserer Wohnzimmer zusammen. Es ist einfach viel praktischer", erklärt der Innenarchitekt.

Der Salon

Von 9. bis 11. März lädt das Formdepot Interessierte zum Salon. Dafür arbeiten Glatzl und Mayr mit 35 Marken und Herstellern zusammen. "Ich war selbst schon häufig auf Messen und wollte das zu uns holen", erklärt Glatzl, während er durch die Schauräume geht. Die Vorbereitungen sind schon in vollem Gang. Im hinteren Bereich des 750 großen Erdgeschoßes ist eine Küchenzeile aufgebaut, dahinter eine Tapete mit aufgedrucktem Winterwald. In der Mitte des Raums sind Holzteile aufeinander gestapelt, die sich im Laufe der nächsten Tage zu einem Bücherregal formen und als Trennwand dienen werden. Am anderen Ende des Raumes steht eine noch eingestaubte Bar und rundherum ein bisschen Chaos.

Über die Treppe geht es in die übrigen Stockwerke. Angefangen von Steinsesseln in Kristallform, Wandfarben, Fußböden, Teppichen und Fliesen bis hin zu Couchen und Beistelltischen, finden Interessierte Inspiration, wie sie ihre Wohnräume gestalten können: Allerdings weniger durcheinander, als diese Aufzählung den Anschein macht. Die Einrichtungsstücke kuratiert das Formdepot-Team in mühevoller Kleinarbeit. So entstand im 3. Stock bereits ein gut durchdachtes Loft inklusive Terrasse. "Der Salon steht im Zeichen der Nachhaltigkeit", so Glatzl. In den Händen hält er eine Steinplatte, auf der kalter Fisch serviert wird. Brot kommt in Ledertaschen, Käse auf Holzplatten auf den Tisch. Glatzl: "Auf diese Weise wird die Verbindung zwischen den hochwertigen Produkten und der Natur hergestellt."

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