Wohnen im Süden von Wien: Von luxuriös bis leistbar
„Als ich vor mittlerweile 22 Jahren mein Haus am Badener Mitterberg gebaut habe, hatte ich keine Ahnung, dass es der schönste Platz weit und breit ist. Der größte Vorzug: Ich schätze es, im Grünen zu wohnen und doch so nah zur Großstadt Wien zu sein. Kaiserlich, urban und doch auch ein bisschen ländlich. Die perfekte Mischung einfach,“ schwärmt Starastrologin Gerda Rogers über ihre Wahlheimat. Baden und weite Teile der niederösterreichischen Thermenregion haben als Wohn- und Lebensmittelpunkt viel zu bieten. Kein Wunder, dass es viele Großstädter auch in den Süden zieht.
Erweiterter Speckgürtel
Der „Speckgürtel“ dehnt sich zunehmend aus – auch bedingt durch die Pandemie forciertem Homeoffice, beobachtet auch Ulrike List, Geschäftsführerin von Friends Immobilien in Baden: „Schon vor der Corona Pandemie konnte eine vermehrte Nachfrage nach Häusern im Stadtumland beobachtet werden. Durch die Pandemie verstärkte sich dieser Trend allerdings nochmal. Bis zu einer Stunde Fahrzeit nehmen Pendler mittlerweile in Kauf, um sich das Haus mit Garten leisten zu können.“ Zwischen dem Weinort Perchtoldsdorf, Mödling und Wiener Neustadt ist nicht nur das Klima ein anderes, die ganze Gegend ist geformt von Weinhügeln und Thermalbädern. Ein Naherholungsgebiet, das gerade aufgrund seiner guten Erreichbarkeit zur beliebten Wohngegend wird.
„Der wichtigste Faktor für den Boom der Thermenregion ist eindeutig die gute öffentliche Verkehrsanbindung. Die Liegenschaften mit Bahnanbindung sind am beliebtesten und dementsprechend teurer als Orte ohne Bahnhof,“ gibt List zu bedenken. Zwei Schnellbahnen pro Stunde verbinden die Hauptstadt mit den beliebten Schulstädten Mödling, Baden und Wiener Neustadt. Regionalzüge und die legendäre Badener Bahn fahren noch öfter und auch kleinere Ortschaften wie Guntramsdorf oder Pfaffstätten an. „Gerade für Familien ist das ein wichtiger Punkt: Wie leicht kommen die Kinder und Jugendlichen zur Schule oder zu ihren Freizeit-Aktivitäten,“ erklärt die Expertin. Während Häuser in Baden mehr als 6.600 Euro pro Quadratmeter kosten, wird man im nahe gelegenen Tattendorf bereits um durchschnittlich 2.300 Euro pro Quadratmeter Hausbesitzer.
Große Unterschiede im Preis
Auch Claudia Weiser von der Raiffeisen Immobilien Vermittlung (RIV) bestätigt den Boom der Region und beobachtet sogar innerhalb der Ortschaften große Unterschiede: „Die Immobilien östlich der Bahnlinie sind noch erschwinglich, wobei auch hier ein starker Anstieg zu spüren ist.“ Als Beispiel nennt sie etwa ein Bauträgerprojekt in Kottingbrunn: „Bei der Kalkulierung noch vor Baubeginn Ende 2019 haben wir einen Quadratmeterpreis von knapp 3.000 Euro angesetzt. Durch den Beginn der Corona Pandemie haben wir die Preise auf durchschnittlich 3.250 Euro erhöht. Mittlerweile würden mindestens 4.100 Euro pro Quadratmeter verlangt werden.“
Zudem verändern sich auch in bisher günstigen Lagen die Preise rasant. „Mit dem bald fertiggestellten Ausbau der Pottendorfer Linie werden auch Orte jenseits der Südbahn relevant. Wer dort jetzt kauft, hat eventuell noch einen Preisvorteil“, verrät Ulli List.
Wohnen am Wasser
Gefragt sind in der Region auch die zahlreichen Möglichkeiten am Wasser zu wohnen. Neben luxuriösen Villen im Fontana-Wohnpark in Oberwaltersdorf oder am Schlosssee entstehen auch interessante Projekte an verschiedenen kleineren Teichen. Gefragt sind solche auch als reine Sommerwohnsitze. In der Therme Bad Vöslau etwa beträgt die Wartezeit für eine der hübschen Waldkabanen mittlerweile fast fünf Jahre. Je weiter südlich gesucht wird, desto leistbarer wird das Eigenheim. In und um Wiener Neustadt gibt es noch mehr Fläche für’s Geld: Eine Doppelhaushälfte in Lichtenwörth kommt so zum Beispiel auf 495.000 Euro für knapp 160 Quadratmeter Wohnfläche samt Garten.
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