„Virtuelle Besichtigungen sind in der Situation Gold wert"
„Es ist der einzige Weg, um momentan etwas herzeigen zu können“, sagt Günther Edenstöckl, Geschäftsführer von Real 360. Fototouren biete das Unternehmen schon seit einiger Zeit an. „Virtuelle Besichtigungen können jene vor Ort nicht ersetzen“, sagt Edenstöckl, „vor allem aus rechtlicher Sicht, wegen des Rücktrittsrechts.“ Real 360 fotografiert bestehende Projekte ab und blenden den Grundriss mit Sichtwinkel ein, so wissen Kunden, wo sie sich im virtuellen Raum befinden. Dabei arbeitet das Unternehmen mit der Linzer Firma Catalyst zusammen. Real 360 richtet Wohnungen dafür ein, das Unternehmen verfügt über einen Innenarchitekten, der Inventar für Neubauten visualisiert.
Besichtigen einmal anders
„Bei Neubauprojekten machen wir Virtual Reality Touren, man kann durch die VR-Brille in dreidimensionale Welten abtauchen“, so Edenstöckl. Real 360 hat für VR-Vorführungen einen eigenen Raum eingerichtet. Für ein Projekt hat das Unternehmen eine 360 Kugelkamera auf einen Kran gehängt, die Bilder der Umgebung wurden in die künstliche integriert. All das sei kostspielig, Edenstöckl hofft, dass sich das durch die derzeitige Situation und die Nachfrage nach virtuellen Besichtigungen ändert. Im Bild: In Bau sind die drei Doppelhäuser in Puchenau (OÖ), hier die Visualisierung der Dachterrasse von Real 360.
„Adäquates Mittel zum Zweck“
„Raiffeisen Immobilien: Rundgänge und virtuell modellierte Anlagen„Eine virtuelle Besichtigung kann eine vor Ort zu 100 Prozent nicht ersetzen“, sagt Michael Mack, Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung bei Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, „da kann die Tour noch so schön sein.“ 360 Rundgänge helfen dabei, eine Vorauswahl zu treffen, ob eine Immobilie überhaupt in Frage kommt. Bei der anschließenden Besichtigung vor Ort werden Detailfragen geklärt. Sitzt der Kunde in Abu Dhabi, ist eine Besichtigung vor Ort schwierig. „In diesem Fall wirft nach einer virtuellen Vorselektion eine Vertrauensperson vor Ort einen Blick darauf“, so Mack. Raiffeisen Immobilien arbeitet mit der Software Realonaut. Rundgänge fotografiert das Unternehmen selbst, diese werden dann zu einer Tour zusammengefügt. Für Neubauten und Gewerbeprojekte setzt RIV auf Virtual Reality. „Dabei wird die komplette Anlage virtuell modelliert“, so Mack, „der Kunde kann sich virtuell durchbewegen. Das Ziel: mehr Eindruck von einer Wohnung zu vermitteln. Aber nicht immer möchte der Abgeber, dass sein Objekt so detailliert gezeigt wird. In letzter Zeit sei das Interesse an virtuellen Besichtigungen gestiegen. „Es ist das adäquate Mittel zum Zweck“, so Mack. igt wird. In letzter Zeit sei das Interesse an virtuellen Besichtigungen gestiegen. „Es ist das adäquate Mittel zum Zweck“, so Mack. Im Bild: 4-Zimmer-Eigentumswohnung im 20. Bezirk, virtuell zu besichtigen bei Raiffeisen Immobilien.
„Merken, dass viele das ansehen“
Der Altbauspezialist Immofair setzt auf 360 Touren und Videos. „Wir machen 360 Grad Rundgänge von fast allen Wohnungen, sowie zusätzlich Präsentationsvideos“, sagt Gerhard Klein, Geschäftsführer von Immofair. Das Unternehmen verfüge über Fotografen, die Videos machen, 360 Touren macht Immofair selbst. „In so einer Situation ist das Gold wert“, ist Klein überzeugt. Denn Menschen mit dringendem Wohnbedürfnis besichtigen die Immobilien schon von Zuhause, bei einer Besichtigung vor Ort sind dann nur echte Kaufinteressenten vertreten. „Wir merken, dass viele Kunden sich die Touren ansehen, da sie in Anfragen darauf Bezug nehmen“, so der Immofair-Geschäftsführer. Für Wohnungen, die aufgrund von Dachschrägen schwierig einzurichten sind oder die über einen speziellen Grundriss verfügen, greift das Unternehmen auf Home Staging (Räume werden mit Mobiliar ins rechte Licht gerückt) zurück. Erst seit Kurzem werden Wohnung von Immofair virtuell eingerichtet – für virtuelle Touren und Videos. „Kunden können sich mithilfe der Einrichtung die Immobilie besser vorstellen“, sagt Klein. So könne ein moderner Dachausbau virtuell stylish eingerichtet werden, ein Altbau klassisch und eine Anlegerwohnung standardisiert. Im Bild: Ein virtuelles Bild der klassischen Altbauwohnung in der Josefinengasse 14, 1020 Wien, von Immofair.
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