Zimmer frei am Wörthersee
Da wird sich Billa-Gründer und Immobilien-Mogul Karl Wlaschek freuen, denn alle sieben Wochen klingelt es ordentlich in der Kassa: Seit September 2011 ist seine Immobilien-Gesellschaft Eigentümer des Schloss Velden und der dazugehörigen Luxus-Residenzen. Alle sieben Wochen findet eine dieser einzigartigen Niederlassungen in Velden am Wörthersee einen finanzkräftigen Käufer.
20 der insgesamt 46 Einheiten waren bei der Übernahme durch Wlaschek noch zu haben, jetzt sind es laut Projektleiter Kurt Mahnert nur noch zehn: „Bei zwei weiteren Apartments sind wir bereits in Detailverhandlungen.“
Vor allem Investoren aus Österreich, Deutschland und Großbritannien suchen sich ein solches Kleinod mit knapp 150 m² um durchschnittlich rund 1,35 Millionen Euro inklusive Einrichtung aus. Ein Käufer legte zwei Penthäuser zusammen – da wechselten schon rund fünf Millionen Euro den Besitzer.
Bei der Frage nach etwaigen russischen Investoren ziert sich Mahnert ein wenig. Es seien hauptsächlich Industrielle, Manager und Selbstständige aus europäischen Staaten, die sich eine Residenz leisten: „Manche verlegen ihren Hauptwohnsitz hierher, manche verbringen mehr und mehr Zeit hier am See und für einige ist es ein reiner Ferienwohnsitz.“
Dass der Verkauf der Luxus-Apartments nun etwas gelöster vor sich geht, erklärt der Projektleiter so: „Seit den Verkauf an Wlaschek ist Ruhe in die Eigentümerstruktur eingekehrt. Interessenten haben früher ja immer wieder gefragt, wie es denn mit dem Hotel weitergehe, denn die Residenzen-Besitzer nutzen ja Hotelservice und -infrastruktur. Jetzt ist es klar.“
In den vergangen Wochen wurden im Schlosshotel auch knapp fünf Millionen Euro für einen neuen Wellness&Spa-Bereich, ein neues Freischwimmbad, eine Außensauna sowie für zusätzliche Ruhe- und Anwendungsräume investiert.
Anonymität
Bevor solch eine Residenz den Eigentümer wechselt, wird der Interessent auf Integrität und Bonität abgeklopft: „Da sind Notare und Anwälte am Werk, damit alles korrekt läuft“, versichert Mahnert. Um den Preis werde nicht gehandelt. Und wer dort dann sein Domizil bezieht, kann sich auch sicher fühlen: „Concierge und Security stehen 24 Stunden täglich zur Verfügung.“
Ein Wunsch von Karl Wlaschek wurde übrigens schon umgesetzt: Er wollte die Forellenzucht hinter dem Schloss wiederbelebt wissen. Mittlerweile werden bereits Saiblinge aus dem Teich in Hotel und Seerestaurant angeboten. Wenn Mahnerts optimistische Schätzungen zutreffen, sollten bis Mitte 2014 alle Residenzen betuchte Käufer gefunden haben.
Übrigens: Das ehemalige Appartement von Vorbesitzer Gunter Sachs, 200 m² groß und ausgestattet mit Werken bekannter Graffiti-Künstler, können Hotelgäste mieten – ab einem Preis von 4600 Euro pro Nacht.
Kommentare