Wlaschek: "Rolls-Royce für die Gäste"

Billa-Gründer und Immobilieninvestor Karl Wlaschek, neuer Eigentümer des Schlosshotel Velden, übergab am Donnerstag den Schlüssel an die Betreiber.

Schon im Vorjahr hatte Billa-Gründer und Immobilien-Mogul Karl Wlaschek ein Auge auf das Schlosshotel Velden geworfen - das mit Hypo-Millionen umgebaute Objekt trug nicht gerade zur Positiv-Bilanz der Bank bei -, doch da wurde man sich über den Preis nicht ganz einig. Diesmal hat's bekanntlich geklappt, obwohl Wlaschek auch bei der Schlüsselübergabe am Donnerstag in der Fünf-Sterne-Residenz zur Summe nichts sagen wollte.

Mehr sagte er zu seinen Beweggründen und Verbindungen zu der herrschaftlichen Immobilie, nachdem die neuen Betreiber, die Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG aus Südtirol ihre Pläne offen gelegt hatten: Das Veldener Hotel wird als Objekt der Premium Collection geführt und als solches in die "Leading Hotels of the World" eingebracht.

Dazu wird es ab Mitte Jänner 2012 vor allem im Bar- und Wellnessbereich um rund zwei Millionen Euro adaptiert. Vor Ostern ist das "Grand Opening" geplant. Für die Betreibergruppe ist der derzeitige Spa-Bereich untragbar: "Total amerikanisch, nach Geschlechtern getrennte Saunen - das wollen wir in Österreich nicht", betont Erich Falkensteiner.

KURIER: Das Schlosshotel ist Ihre 250. Immobilie. Welchen Stellenwert hat es für Sie persönlich?
Karl Wlaschek: Als junger Musiker habe ich zwei Saisonen hier mit meiner Band "Charlie Walker" gespielt. Damals war ich arm, und jetzt konnte ich das Hotel mit links kaufen. Es ist natürlich meine Lieblingsimmobilie - und wenn ich in Salzburg bin, ist meine Lieblingsimmobilie natürlich in Salzburg.

Wie soll das Hotel denn geführt werden?
Von der Hotellerie versteh' ich nix, das machen die Fachleute. Aber ein paar Ideen hab' ich schon.

Welche wären das?
Als Erstes hab' ich einen nagelneuen Rolls-Royce gekauft, damit die Hotelgäste einen anständigen Shuttledienst haben. Außerdem ist für den gesamten September eine sehr gute Band aus der Steiermark engagiert, damit die Schlossbar mehr belebt wird. Ich glaub', die Bar geht nicht so gut. Und ich hätte gerne, dass man die Forellenzucht, die hinter dem Haus war, als ich hier gespielt habe, wiederbelebt. Dann könnte man fangfrische Forellen im Hotel anbieten.

Werden Sie hier im Hotel auch einmal spielen?
Nein. Ich bin zwar noch jung mit 94, aber das Klavier hier ist so verstimmt, als ob es aus dem Ersten Weltkrieg stammen würd'.

Wie oft werden Sie künftig in Kärnten zu Gast sein?
Ich werd' schon kommen, wenn man mir hier ein Zimmerchen einrichtet ... Beim Hotelkauf waren ja auch 20 Appartements dabei, die sind recht schön ausgestattet. Aber die will ich verkaufen, nicht bewohnen.

Landeshauptmann Gerhard Dörfler hat Ihnen für Ihr Engagement gedankt - was antworten Sie?
Der Herr Landeshauptmann wird uns sehr unterstützen - das sag' ich, damit er's dann auch wirklich tut.

Sie sind Geschäftsmann - wie lukrativ war dieser Kauf?
Gleich kann's nix abwerfen, aber in zwei Jahren sollten wir hier schon Gewinne schreiben. Ich hab' immer g'schaut, keine Schulden zu haben. Die Warenschulden haben wir schnell umgedreht, weil wir alles mit Skonto bezahlt haben. Der Billa hatte nur eine Million Bankkredit, verzinst mit einem Prozent, als ich an REWE verkaufte. Auch der Erwerb des Schlosshotels ging ohne Kredit über die Bühne.

Derzeit gibt es in Österreich eine heftige Diskussion über die Einführung einer Vermögenssteuer. Was sagen Sie?
Darüber bin ich nicht informiert.

Wäre es in Ihren Augen fair, so eine Abgabe einzuführen?
Nein, das wäre nicht fair, denn man zahlt ja ohnehin aus verdientem Geld Steuern. Und ich kann ja nix dafür, dass ich ein bisschen was zusammenbekommen habe.

Wie viel zahlen Sie?
Ich zahl' gar keine Steuern, die Stiftung zahlt hohe Steuern. Aber wie viel das ist, weiß ich nicht.

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