Rekordanstieg bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen

Rekordanstieg bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen
Seit 2010 steigen die Wohnungspreise. 2021 hat es in Wien erneut einen teils zweistelligen Schub nach oben gegeben. Was Kaufen nun kostet.

Wohnen wird wieder einmal teurer. Seit Jahren steigen die Kaufpreise für Wohnraum in Wien, ein Ende dieser Rallye ist nicht in Sicht. War der Anstieg 2021 noch dazu der höchste bisher innerhalb eines Jahres. Konkret gab es 2021 ein Plus von 15,8 Prozent bei Bestandswohnungen und +8,2 Prozent bei Neubauwohnungen in Wien. Das geht aus einer aktuellen Erhebung von Otto Immobilien hervor.

Rekordanstieg bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen

 

Plus 10 Prozent binnen eines Jahres und mehr 

Bestandswohnungen wechselten um durchschnittlich 4.375 Euro pro Quadratmeter den Besitzer, neu errichtete Eigentumswohnungen um 5.788 Euro pro Quadratmeter. „Seit 2010 entwickeln sich die Preise kontinuierlich nach oben“, sagt Sonja Kaspar, Leiterin Wohnen bei Otto Immobilien. In sieben Bezirken sind Erstbezugswohnungen direkt vom Bauträger sogar um zehn Prozent teurer geworden, konkret in Wieden, Margarethen, Mariahilf, Favoriten, Rudolfsheim-Fünfhaus, Währing und Döbling. Bei den Bestandswohnungen haben sich die Kaufpreise in fünf Bezirken sogar um ein Fünftel (20 Prozent) verteuert: In der Inneren Stadt, in Neubau, Simmering, Hernals und Döbling.

Freie Marktmieten: +4 Prozent

Auch die Mieten sind gestiegen, aber nicht in dem Tempo wie Eigentum. Für Wohnungen in Wien, für die keine gesetzlichen Mietobergrenzen gelten, zahlt man pro Monat im Durchschnitt 13,65 Euro pro Quadratmeter. Diese Mieten sind somit 2021 um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Drei Bezirke spüren die Verteuerung besonders stark, das sind Floridsdorf, Simmering und Donaustadt. „Hier kletterten die Mietpreise um bis zu zehn Prozent nach oben“, sagt Martin Denner, Leiter Immobilien Research. In diesen Bezirken waren die Mieten bisher vergleichsweise niedrig, nun sei ein Nachholeffekt spürbar.

Steigende Kreditzinsen: Die Folgen für den Wohnungsmarkt

Ein Anstieg der Kreditzinsen, wie er möglicherweise in Sicht ist, werde sich auf den Wohnungsmarkt auswirken, sind die Experten überzeugt. Im höherpreisigen Segment bis 6.000 Euro pro Quadratmeter könnte die Nachfrage leicht sinken oder sich der Preisanstieg verlangsamen. Das habe damit zu tun, „dass gleichzeitig auch die Anforderungen der Banken bei Finanzierungen ab Juli 2022 deutlich strenger werden“, so Sonja Kaspar.

Neubau

Heuer werden in Wien knapp 20.000 Wohnungen fertiggestellt, mehr als in den zwei Jahren zuvor. Zwei Drittel der neuen Einheiten sind frei finanzierte Eigentums- und Mietwohnungen. 2023 wird sich dieser Trend umkehren, dann werden mehr geförderte Mietwohnungen, Studentenheime und betreute Wohnprojekte entstehen.

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