Park statt Parkplatz: Sechs Konzepte für die Stadt der Zukunft

Park statt Parkplatz: Sechs Konzepte für die Stadt der Zukunft
Welche neuen Stadtkonzepte schaffen lebenswerten Wohnraum? IMMO zeigt sechs gelungene, autofreie Konzepte aus ganz Europa.

Die Stadt ist ein unlösbares Problem. Das wusste Platon bereits vor 2000 Jahren. Bis heute scheint sich an dieser Erkenntnis nichts geändert zu haben. Architekturtheoretiker Mathias Mitteregger vom Future Lab der TU Wien weiß: „Die perfekte Stadt wird es nie geben. Wichtig ist, Schritte in die richtige Richtung zu setzen und Lösungen zu finden.“

Das derzeit strittigste Thema zieht sich von der Wiener Innenstadt durch fast alle europäischen Städte. Raumplaner, Verkehrsforscher und Politiker wissen: Die Straße muss neu organisiert werden. Mitteregger: „Der Druck ist enorm. Neben Fußgängern, Rad- und Autofahrern drängen auch Uber, Carsharing und E-Scooter auf die Straße.“

Gernot Stöglehner, Institutsleiter Raumplanung an der Universität für Bodenkultur Wien: „Erdgeschoß und Straßenraum können nicht miteinander in Beziehung gebracht werden, wenn alles vollgeparkt ist.“ Für eine Belebung brauche es weniger Autos und mehr Platz zum Gehen und Radeln.

Zudem ist der Klimawandel in vollem Gange. „Enorme Hitze und Starkregen in innerstädtischen Grätzeln machen die Herausforderungen der Klimakrise spürbar“, erklärt Verkehrsplanerin Barbara Laa.

Die Coronakrise und temporär für Pkw gesperrte Straßen haben die Diskussion um den öffentlichen Raum in ganz Europa entfacht. „In der Stadt haben die Menschen kein privates Grün vor der Haustür, daher muss das Straßennetz adaptiert werden, sodass hochqualitativer Lebensraum entsteht“, sagt Mitteregger.

Barbara Laa spricht zudem eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums an: „Fahrbahnen und Parkplätze für Autos zu verringern, sind große Veränderungen. Dafür braucht es ein Konzept, das keinen ausschließt.“ Ein nachhaltiges Umdenken von Städten und Mobilität sei aber unausweichlich. Laa: „Auch in der Stadt der Zukunft wird es Autos geben, aber sie werden nicht mehr vor der Haustür, sondern am Siedlungs- oder Stadtrand geparkt.“

Belebte Erdgeschoßzonen

Diese Maßnahme bringt zudem Leben in leer stehende Erdgeschoßzonen.

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