Markisen, Sonnensegel, Rollläden: Sonnenschutz-Systeme im Check
Das erste Mal im Jahr barfuß auf der Terrasse oder dem Balkon zu sitzen und die Sonnenstrahlen zu genießen ist immer etwas ganz Besonderes. Dass die pralle Sonne aber auch schnell zu verbrannten Schultern, blendendem Licht und überhitzten Wohnungen führen kann, ist wohl die Schattenseite des Vitamin-D-Spenders. Apropos Schatten: Damit man im eigenen Garten oder auf der Terrasse nicht vor der Hitze flüchten muss, sollte man auf das richtige Beschattungssystem setzen.
Vorteile von Markisen
Johann Gerstmann, Repräsentant des Bundesverbands für Sonnenschutztechnik Österreich, kennt die Vorteile der unterschiedlichsten Anlagen: „Ein beliebter Klassiker sind immer noch die Gelenkarm-Markisen. Sie kommen häufig bei kleinen Terrassen und Balkonen zum Einsatz.“ Bei dieser Markisenart ziehen zwei Gelenkarme das Markisentuch von der drehbaren Welle, auf der die Markise aufgewickelt wird, weg. Die Gelenkarm-Markise schwebt somit frei über der Terrasse. „Wichtig ist, dass die Markisenstoffe UV-reduzierend sind“, so Gerstmann. „Dafür kommt ein spinndüsengefärbter Acrylstoff zum Einsatz.“ Der Faden wird also bereits beim Spinnen eingefärbt, wodurch er seine Farbe nicht verliert. Außerdem weist er eine hohe UV- Beständigkeit auf.
Pergola-Markisen
Neben den klassischen Markisen hat sich ein weiteres System in den vergangenen Jahren als beliebt erwiesen. „Zum Verschatten großer Terrassenflächen bieten sich Pergola-Markisen an. Sie sind wesentlich windstabiler.“ Diese gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Mit einem Stoffdach oder einem Lamellendach. „Die Lamellendächer haben den Vorteil, dass sie geschlossen einen wasserdichten Regenschutz bieten“, so Gerstmann. Außerdem entsteht durch die Öffnung der Lamellen zusätzlich ein kühlender Luftzug. Die Pergola-Markise hat entweder zwei Säulen und wird an der Wand angeschraubt, oder sie ist freistehend im Garten mit vier Säulen.
Sonnensegel
Sonnensegel bezeichnet Gerstmann als „hippes Produkt“. Sie sind „vom Design her lässig und können mit Kantenlängen von mehreren Metern sehr viel Schatten spenden und das, ohne einen Stellplatz auf dem Boden einzunehmen.“
Kostspielige Investition
Hochwertige Sonnenschutz-Systeme können auf jeden Fall sehr kostspielig sein. Das bestätigt auch Andreas Kraler von Hella Sonnen- und Wetterschutztechnik: „Je nach Ausstattung und Größe kann eine elektrisch betriebene Markise schon bis zu 10.000 Euro und mehr kosten.“ Eine Investition, die man sich also gut überlegen sollte. Gerstmann empfiehlt daher: „Auf fachmännische Beratung und Montage sollte man nicht verzichten.“
Baurechtliche Vorschriften
Auch, was die baurechtlichen Vorschriften betrifft, sollte man sich vorab gut informieren. Hanns David Hügel ist Rechtsanwalt aus Mödling und rät gerade bei Mietwohnungen: „Wesentliche Änderungen an vermieteten Teilen sollten mit dem Vermieter vorab besprochen und in den Mietvertrag aufgenommen werden. Ist nichts vereinbart, so darf ein Sonnenschutz, der nur eine geringfügige Änderung darstellt, normalerweise angebracht werden, auch wenn der Vermieter nicht (ausdrücklich) zustimmt. Ist für die Errichtung des Sonnenschutzes eine bauliche Änderung notwendig, muss das mit dem Vermieter unbedingt abgesprochen werden.“
Haus- und Wohnungseigentümer
Für Haus- und Wohnungseigentümer gilt: „ Sie benötigen für Markisen oder Rollos keine behördliche Genehmigung, wenn für die Anbringung keine ungewöhnlichen und aufwendigen baulichen Maßnahmen notwendig sind. Innerhalb von Schutzzonen sind Markisen, Rollos und Ähnliches jedoch bewilligungspflichtig. Schutzzonen sind in der Regel Altstadtviertel, zum Beispiel die Gründerzeitviertel innerhalb des Wiener Gürtels. Hier ist eine Bewilligung für Rollläden, Außenjalousien, Markisen und dergleichen erforderlich.“
Eine Stoffmarkise in Anthrazit für den Außenbereich von Hella
Sonnensegel spenden Schatten und sind einfach zu befestigen
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