Lustig auf der Bühne, aber wie sieht es daheim aus?
Barbara Balldini, 56, ist Kabarettistin und Sexualpädagogin.
Haus oder Wohnung, Stadt oder Land, Eigentum oder Miete?
Barbara Balldini: Vor ein paar Jahren bin ich aus Vorarlberg ausgewandert und lebe nun – zu meiner allergrößten Freude – in einem schnuckeligen Haus im obersten Waldviertel. Es steht mitten in einer Wiese und die Landschaft liegt einfach so in der Gegend herum.
Was ist Ihnen bei einer Immobilie wichtig?
1. Ruhe, 2. Ruhe, 3. Ruhe
Welcher Einrichtungsstil entspricht Ihnen?
Im Grunde mehrere. Von modern mit klaren Linien bis kitschig bunt – je nachdem, was die Immobilie hergibt. In meinem aktuellen Haus ist es eher Landhausstil. Sehr gemütlich und kuschelig.
Ihr Lieblingsplatz daheim?
Outdoor: Die Hängeschaukel auf der Terrasse. Als Kind liebte ich die „Waltons“ im Fernsehen. Amerikanische Veranden sind mein Traum, also musste auch auf meine Terrasse eine Holzhängeschaukel. Da sitze ich und schaue gedankenverloren in die Ferne. Indoor: Der Ohrensessel meiner Großmutter. In diesem habe ich schon als kleines Mädchen gesessen und stundenlang in Fotoalben geblättert. Dieser Sessel hat wohl das richtige „Chi“.
Was darf in Ihrer Küche nicht fehlen?
Salz, ganz klar, und Kräuter aus meinem selbst angelegten Garten. Ehrlich gesagt hat den Garten ja mein Mann angelegt. Ich wüte nur in ihm herum.
Ein Möbelstück, auf das Sie nicht verzichten wollen?
Auf besagten Ohrensessel meiner Großmutter. Er ist mir heilig. Ich habe ihn schon zweimal frisch überziehen lassen. Die Abnützungserscheinungen sind auf Dauer nicht zu übersehen.
Haben Sie Haustiere?
Aktuell haben wir nur noch Kater Max. Ansonsten nehme ich an, dass es in diesem Haus Mäuse gibt. Fledermäuse schwirren in der Dämmerung um das gesamte Haus, Fliegen, Gelsen und Wespen bewohnen es von Zeit zu Zeit. Bei uns ist was los.
Wie oft sind Sie schon umgezogen?
Grob geschätzt 38 Mal. Aber nur, weil ich die Abwechslung liebe und das immer wieder neu Einrichten von Räumen. Meine Kinder fanden damals, das grenze schon an Wahnsinn.
Wie ist die Beziehung zu Ihren Nachbarn?
Ausgezeichnet. Besser kann ich es mir nicht wünschen. Sie lieben uns „Exoten“ und vor allem unseren bunten Garten. Wenn wir Hilfe brauchen, sind sie sofort zur Stelle und den einen oder anderen gemeinsamen Rausch haben wir schon hinter uns.
Putzen, heimwerken, reparieren, nichts tun – was davon liegt Ihnen?
Ich liebe putzen und vor allem den Garten. Reparieren und Heimwerken, das macht zum Glück meine bessere Hälfte. Nichts tun? Geht gar nicht. In so einem Haus gibt es immer was zu tun.
Was bedeutet generell „Zuhause“ für Sie?
Nun, da ich dieses Zuhause tatsächlich gekauft habe, bin ich endlich angekommen. Zuhause bedeutet für mich Ruhe, Sicherheit, Geborgenheit, Freude und Dankbarkeit. Jeden einzelnen Tag. Ich bin in diesem Zuhause mit meinem Liebsten und mit Kater Max wohl die glücklichste Frau, die ich persönlich kenne. Und wenn die Monster, sprich Kinder, bei uns zu Besuch sind, wollen sie auch nie wieder weg.
Nächste Vorstellungstermine: 30. 1. 2021 Stadtsaal Zwettl (NÖ), 2. 2. und 3. 2. 2021, Casa Nova Wien, 12. 2. 2021 Rum (Tirol)
Nadja Maleh 48, ist Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin
Haus oder Wohnung, Stadt oder Land, Eigentum oder Miete?
Wohnung, Stadt, Miete – ich bin ein Zugvogel. Die Stadt bleibt die gleiche, aber die Wohnung wechselt immer wieder! Erst vor wenigen Tagen bin ich umgezogen (und will jetzt mal für sehr lange keine depperte Kiste mehr sehen!).
Was ist Ihnen bei einer Immobilie wichtig?
Hell, zentral und Terrasse – auf keinen der Punkte kann und will ich verzichten. Es warat wegen der Lebensqualität.
Welcher Einrichtungsstil entspricht Ihnen?
Da ich selber eine Mischung bin, eine syrisch-tirolerische, spiegelt sich das auch in meinem Einrichtungsstil wider: Orient meets Ikea, Ethno meets modernes Zeugs. Ein Mix à la Maleh.
Ihr Lieblingsplatz daheim?
Das Sofa ist meine Wohlfühloase, die Terrasse meine Krafttankstelle (zumindest im Sommer). Aber eigentlich muss die gesamte Wohnung ein Lieblingsplatz sein, an dem ich mich rundum wohlfühle. Ok, der Abstellraum ist mir emotional eher wurscht.
Was darf in Ihrer Küche nicht fehlen?
Die Frage sollte lauten, was darf in meiner Küche fehlen? Die Antwort: Ich. Also ich als nicht wirklich leidenschaftliche Köchin dürfte in meiner Küche fehlen. Aber ich bin ja nicht so, hin und wieder mache ich Kompromisse mit mir selber und koche.
Ein Möbelstück, auf das Sie nicht verzichten wollen?
Ich mag meine Möbel sehr, aber ich könnte auf jedes Stück verzichten (wenn ich dafür ein anderes kriege!). Es gibt so viel Schönes auf der Welt, ich hänge nicht an bestimmten Teilen.
Haben Sie Haustiere?
In der neuen Wohnung habe ich vor wenigen Tagen beim kleinen Waschbecken in der Toilette eine ebenso kleine Spinne entdeckt. Ich nenne sie Konrad und ich habe sie gebeten, sich an den Mietkosten zu beteiligen. Ich warte bis heute auf eine Antwort.
Wie oft sind Sie schon umgezogen?
Einige Male, jedes Mal ein Megastress, aber jedes Mal eine Verbesserung und Verschönerung meines Lebens.
Wie ist die Beziehung zu Ihren Nachbarn?
Sehr gut, glaube ich. Ich wohne erst seit einer Woche hier, fragen Sie mich in einem Jahr noch mal!
Putzen, heimwerken, reparieren, nichts tun – was davon liegt Ihnen?
Nix heimwerken, wenig reparieren, viel putzen, sehr viel nichts tun – so lautet der Aufbau dieses Satzes. Quasi von Null auf Hundert! Aber generell bin ich eher eine Fleißige, die es gern ordentlich hat.
Was bedeutet generell „Zuhause“ für Sie?
Sicherheit, Schönheit, Freude (und eine kleine Spinne namens Konrad).
Nächste Vorstellungstermine: 16. 12. 2020 Kulisse Wien, 22. 1. 2021 Oval - Die Bühne im Europapark Salzburg, 7. 2. 2021 Schloss Goldegg (Salzburg).
Günther Lainer, 51, ist Kabarettist und Schauspieler.
Haus oder Wohnung, Stadt oder Land, Eigentum oder Miete?
Ich wohne in einer Mietwohnung in Linz. Altbau. Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen und es gibt mir eine gewisse Vertrautheit. Sie ist nicht weit entfernt vom Bahnhof. Dadurch kann ich viel mit dem Zug fahren und wir brauchen nur ein Auto.
Was ist Ihnen bei einer Immobilie wichtig?
Hohe Räume. Zentral. Leistbar.
Welcher Einrichtungsstil entspricht Ihnen?
Sehr gemischt. Von alten bis zu selbst gemachten Möbeln (da ich einmal Tischler war, habe ich ein paar Einrichtungsgegenstände selbst gemacht, zum Beispiel das Bett – ohne Schrauben, mit Holzverbindungen und Massivholz).
Ihr Lieblingsplatz daheim?
Der Küchentisch. Dort essen, trinken, plaudern und spielen wir.
Was darf in Ihrer Küche nicht fehlen?
Kühlschrank, Herd und Kaffeemaschine.
Ein Möbelstück, auf das Sie nicht verzichten wollen?
Die Couch und der Ohrensessel. Denn der Mensch braucht im Alltag Pausen und solche kann man auf der Couch oder auf dem Ohrensessel sehr gut und lange verbringen.
Haben Sie Haustiere?
Bewusst haben wir keine Haustiere. Manchmal verirrt sich Fliegen, Spinnen oder Wespen in die Wohnung. Also nur Kurzzeithaustiere…
Wie oft sind Sie schon umgezogen?
Zweimal.
Wie ist die Beziehung zu Ihren Nachbarn?
Sehr gut. Sie sind gute Freunde.
Putzen, heimwerken, reparieren, nichts tun – was davon liegt Ihnen?
Heimwerken und Reparieren. Aber oft gewinnt das Nichtstun.
Was bedeutet generell „Zuhause“ für Sie?
Ein Raum oder ein Platz, wo ich mich zurückziehen kann oder mich fallen lassen kann, wo ich sein kann, wie ich bin. Dazu braucht es auch liebe und mir sehr vertraute Menschen, die an diesem Ort mit mir sind.
Nächste Vorstellungstermine: 2. 12. 2020 Volkshaus Himberg bei Wien, 3. 12. 2020 Theater am Alsergrund in Wien, 15. 12. 2020 Posthof in Linz (OÖ),
8. 1. 2021 Spinnerei Traun (OÖ).
Verena Scheitz, 48, ist Kabarettistin und Fernsehmoderatorin.
Haus oder Wohnung, Stadt oder Land, Eigentum oder Miete?
In einer Wohnung in einem Biedermeierhaus in Wien und auf einem alten Bauernhof, kürzlich von meiner Familie übernommen. Er wird sukzessive in einen kleinen Gnadenhof umgewandelt.
Was ist Ihnen bei einer Immobilie wichtig?
Der Blick – die Weite und/oder Grün!
Welcher Einrichtungsstil entspricht Ihnen?
Was Altes, was Neues und Farbenästhetik.
Ihr Lieblingsplatz daheim?
Das Schlafzimmer: Dort stehen Bett und Klavier! Allein der Gedanke daran lässt mich Erholung spüren.
Was darf in Ihrer Küche nicht fehlen?
Herd und Kühlschrank – ich denke, es ist so simpel ...
Ein Möbelstück, auf das Sie nicht verzichten wollen?
Nachttischlampe: Ich muss am Abend lesen können.
Haben Sie Haustiere?
Ja, drei Hunde: Brösel (Dackelmix), Wirtshaus (Rauhaardackel) und No ana (Supermix aus
Griechenland.
Wie oft sind Sie schon umgezogen?
Eigentlich nie, denn ich habe meine Wohnung nie aufgegeben. Ich mag sie sehr.
Wie ist die Beziehung zu Ihren Nachbarn?
Freundschaftlich, sogar familiär. Meine „Tür an Tür Nachbarin“ war wie eine Großmutter für mich ... Sie ist letztes Jahr verstorben.
Putzen, heimwerken, reparieren, nichts tun – was davon liegt Ihnen?
Putzen – ich mag es nicht, aber ich kann es von den dreien am besten: schnell und gründlich, selbst die verstecktesten Ecken ...
Was bedeutet generell „Zuhause“ für Sie?
„Da möchte ich bleiben“
Nächste Vorstellungstermine: werden demnächst auf www.verenascheitz.at bekannt gegeben.
Omar Sarsam, 40, ist Kabarettist und Kinderarzt.
Haus oder Wohnung, Stadt oder Land, Eigentum oder Miete?
Ich wohne in einer sehr schönen Genossenschaftswohnung in der Stadt. Leider mit einem Zimmer zu wenig. Die Kinder werden größer und jetzt brauchen wir noch ein Zimmer. Für mich. Also hiermit ein Aufruf an alle, die ihr Haus loswerden wollen!
Was ist Ihnen bei einer Immobilie wichtig?
Ich habe einmal beim Stöbern durch diverse Immo-Annoncen eine gefunden mit der Überschrift: „Liebesbedürftiges Bastlerjuwel für Menschen mit guten Nerven“… Mir ist wichtig, dass diese Bezeichnung nicht auf unsere zukünftigen vier Wände zutrifft. Eigentlich fühlen wir uns als Familie am wohlsten, wenn ein bisschen Wald in der Nähe ist. Und Wien. Ein Haus im Wienerwald vielleicht.
Welcher Einrichtungsstil entspricht Ihnen?
Keine knalligen Farben – da trauen meine Frau und ich uns nicht drüber. Wobei, wir haben uns mal gegen graue Sessel entschieden. Wir haben sie dann in beige genommen.
Ihr Lieblingsplatz daheim?
Derzeit ein völlig unscheinbares Eck direkt neben einem Heizkörper im Wohnzimmer. Ich kann nicht erklären warum. Es ist nicht das schönste Eck. Aber mein Lieblingsplatz.
Was darf in Ihrer Küche nicht fehlen?
Eine Kaffeemaschine. Kaffee. Ein gutes Messer zum Öffnen der Kaffeebohnenverpackung.
Ein Möbelstück, auf das Sie nicht verzichten wollen?
Das Klavier. Es ist das Klavier, auf dem ich als Vierjähriger in der kleinen Wohnung meiner Urgroßmutter in der Thaliastraße meine ersten Töne gespielt habe. Heute spielen unsere Kinder auf ebendiesem. Es ist quasi ein Möbelstück, Musikinstrument und Familienmitglied zugleich.
Haben Sie Haustiere?
Eine Katze – hätten wir eigentlich alle gerne. Ich werde es gleich morgen am Frühstückstisch vorschlagen.
Wie oft sind Sie schon umgezogen?
Gefühlte 20 Kleintransporter für Groß- und Kleinkram. Umgezogen bin ich bisher fünfmal, und jedes Mal bin ich sicher, dass ich nie wieder übersiedeln will. Aber einmal würde ich noch. Ein letztes Mal.
Wie ist die Beziehung zu Ihren Nachbarn?
Diese Siedlung wurde 2013 gleichzeitig von allen Nachbarn bezogen. Viele davon sind jetzt keine Nachbarn mehr, sondern Freunde geworden, die wir regelmäßig hören oder sehen. Zusammengefasst: Eine hervorragende Nachbarschaft und das ist zeitgleich die größte Hürde, um jemals hier wegzuziehen. Die zweitgrößte ist die Übersiedlung.
Putzen, heimwerken, reparieren, nichts tun – was davon liegt Ihnen?
Als Kind hab ich, wenn mir fad war, immer Spielzeug zerlegt, bis es irreparabel war, und jedes Mal, wenn meine Eltern mich gefragt haben, was ich da mache, gesagt: „Reparieren“. Genau das sage ich auch heute, wenn meine Frau mich fragt, warum ich den Schwimmer vom Spülkasten in der Hand habe.
Was bedeutet generell „Zuhause“ für Sie?
Meine Familie. Und das Glück, ein Dach über dem Kopf zu haben. Und ein unscheinbares Eck im Wohnzimmer direkt neben dem Heizkörper.
Nächste Vorstellungstermine: 4. 12. 2020 Bruno - Brunn/Geb. (NÖ), 5. 12. 2020 Salzhof Freistadt (OÖ), 6. 12. 2020 Orpheum Wien. - Susanna Sklenar
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