In Alarmbereitschaft: Wie man Einbrechern keine Chance lässt
My home is my castle“, heißt es in England – und das gilt auch anderswo. Denn ob groß oder bescheiden, das Zuhause ist für jeden Menschen ein heimeliger Ort der Zuflucht, ein höchst individueller Bereich, ein sicherer Hort. Während im Mittelalter ein Schloss oder eine Burg dann als sicher galten, wenn ein breiter, tiefer Wassergraben und eine Zugbrücke vorhanden waren, sind es heute moderne Alarmanlagen, die uns vor „ungebetenen Gästen“ schützen. Das gilt sowohl für eine dicht besiedelten Stadt als auch für einen abgeschiedenen Ort am Land.
Großer Bedarf an Sicherheit
Der Bedarf an Sicherheitssystemen ist in Österreich durchaus gegeben. Allein im Vorjahr wurde laut Innenministerium 6.420 Mal in Wohnungen und Häuser eingebrochen. Gerhard Braunschmidt, Leiter der Kriminalprävention im Bundeskriminalamt: „Idealerweise plant man beim Hausbau die Installation einer Alarmanlage gleich mit und lässt sie durch einen zertifizierten Alarmanlagenerrichter durchführen.“ Einer dieser Experten ist Michael Wammerl, Inhaber von Heimdall Alarmanlagen (heimdall.co.at) aus Wolfsgraben. Er rät bei Neubauten zu einem verkabelten System. Aber auch die Kombination von Funk und Kabel sei möglich (Hybridanlage). Die technischen Bodyguards eines Domizils sollten jedenfalls in mehreren Verteidigungslinien angelegt werden:
Mehrere Verteidigungslinien
Fenster und Türen am besten schon beim Hersteller mit Magnetkontakten (Öffnungsmeldern) bestellen. Experte Wammerl: „Jede Alarmanlage hat verschiedene Melder bzw. Sensoren, die entweder auf Bewegung oder Öffnung reagieren, der sogenannte ,Außenhautschutz’.“ Als zweite Verteidigungslinie werden Bewegungsmelder als Fallensicherung eingesetzt. „Bei Anwesenheit sind sie nicht aktiv, sodass sich die Bewohner auch bei scharfer Alarmanlage frei im Objekt bewegen können. Gibt es Haustiere, sind Bewegungsmelder mit Vorsicht einzusetzen.“ Dies wird individuell bei der Planung des Sicherheitssystems mit der richtigen Konfiguration der Komponenten berücksichtigt.
Funkkomponenten für bestehende Häuser
Für bereits bestehende Objekte gibt es heute ebenfalls gute Lösungen, die ohne Stemmarbeiten auskommen, also Funkkomponenten, die drahtlos und somit ohne viel Aufwand verbaut werden können. Moderne Alarmanlagen verfügen zudem über eine Störungsüberwachung dieser Funksysteme, was die Sicherheit erheblich erhöht. Ein weiterer Mehrwert einer Alarmanlage liegt darin, dass auch Rauch-, Wasser- oder Gasmelder direkt ins System eingebunden werden können. „Sobald einer dieser Melder anschlägt, wird Alarm ausgelöst. In der Regel werden zumindest drei bis vier Alarmierungswege genutzt“, so Wammerl. Die wichtigsten sind dabei die Außensirene, Innensirene und das Telefonwählgerät. „Die meisten Anlagen verfügen über ein Telefon/GSM-Wählgerät, das bei Alarm dem Betreibenden oder optional direkt der Polizei eine SMS sendet oder gleich anruft.
Systeme aus der Ferne steuern
Hier können auch andere Wachdienste oder Sicherheitseinrichtungen zugeschaltet werden. „Eine direkte Alarmierung der Polizei ist zwar sehr effizient“, so der Experte für Kriminalprävention Gerhard Braunschmidt, „zu beachten ist aber, dass Fehlalarme, die nicht selten auch durch Fehlbedienung ausgelöst werden, kostenpflichtig sind“. Der Trend zu intelligenten und vernetzten Systemen ist auch in der Sicherheitstechnik bemerkbar. Alarmanlagen können auch Smart-Home-Komponenten ansteuern, und etliche Systeme können bereits mittels Smartphone-Apps aus der Ferne gesteuert werden.
Zertifizierte Anlage
Bei einer zertifizierten Einbruchsmeldeanlage sind die Apps und die dahinter arbeitenden Server nach strengen Sicherheitsstandards geschützt. Neueste Alarmsysteme bieten meist eine Schnittstelle an, mit der man ein Smart-Home-System integrieren kann. Dies hat ausschließlich nach der Klassifikation TLP gelb (Adressatenkreis), den aktuell geltenden Richtlinien des OVE (R2) bzw. VSÖ zu erfolgen. „Leider kommt es da immer wieder vor, dass Smart-Home-Anbieter vermeintliche ,Alarmfunktionen’ des Hausautomatisierungssystems als Ersatz für eine zertifizierte Alarmanlage anpreisen. Diesen Systemen fehlt es aber an essenziellen sicherheitsrelevanten Features, betont Wammerl. Daher sollte eine Alarmanlage nur von einem zertifizierten Errichter geplant, verbaut und serviciert werden. Die Integration in ein Smart-Home-System könne dann gemeinsam mit dessen Lieferanten abgestimmt werden, um eine optimale Kombination aus Komfort und maximaler Sicherheit zu erreichen. - Susanna Sklenar
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