Immobilienfinanzierung: Die Folgen des Booms

Immobilienfinanzierung: Die Folgen des Booms
Manche Banken haben die Vergabestandards für Immobilienkredite aufgeweicht, so die Finanzmarktaufsicht.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) zeigt sich besorgt über die Preisrallye am österreichischen Immobilienmarkt. Die Auswirkungen des Immobilienbooms auf den Finanzmarkt dürfe „man nicht unterschätzen“, sagte FMA-Vorstand Helmut Ettl. Manche Banken hätten die Vergabestandards für Immobilienkredite teils aufgeweicht. „Da müssen wir etwas machen“, betont Ettl. Die Preise für Wohnimmobilien steigen in Österreich seit 2005 kontinuierlich. Besonders starke Preissprünge hat es in der Eurokrise 2012 und in der Coronakrise 2020/21 gegeben.

Fast die Hälfte der Kredite variabel verzinst

Knapp die Hälfte der heute vergebenen Immobilienkredite sei variabel verzinst, Österreich liege damit im europäischen Spitzenfeld, so FMA-Vorstand Ettl. Er ist überzeugt: „Das kann keine nachhaltige Kreditvergabe sein.“ Das Finanzvermögen der privaten Haushalte ist gestiegen, die Sparquote kletterte auf 14.4 Prozent. „Das Phänomen einer gestiegenen Sparleistung ergibt sich aus einem massiven Konsumverzicht und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Pandemie Privathaushalte wirtschaftlich vor Herausforderungen stellt“, so Johannes Turner, Direktor der OeNB-Hauptabteilung Statistik.

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