Sommer-Blumen zu dekorativen Sträußen stecken, so geht's

 Sommer-Blumen zu dekorativen Sträußen stecken, so geht's
Die Farbenpracht des Sommers lässt sich in Form von Sträußen ins Haus holen. Am besten selbst gesteckt und nachhaltig. Wie das geht, erklärt Kathi Reckendorfer von Blumenbund.

Ein bisschen fühlt man sich an eine Kinderbuchfigur erinnert, wenn Kathi Reckendorfer aus ihrem Baumhaus tritt und uns in ihrem zauberhaften Garten empfängt. Wie eine Blumenfee oder eine gute Hexe, die alles über die blühenden Grazien rund um sie herum weiß. Sie gepflanzt hat und ihnen beim Wachsen zusieht. Sich an ihnen erfreut und sie mit großer Ehrfurcht zu wunderschönen Sträußen verarbeitet. Hier, umgeben von Obstbäumen im kunterbunten „Bauerngarten“ muss man geradezu kreativ werden. Zwei lustige Hühner namens Kathi und Martin – von Töchterchen Linda nach ihren Eltern benannt – runden die Dorf-Idylle ab. Für diese hat die gelernte Grafikdesignerin ihren 40-Stunden Job in der Hauptstadt an den Nagel gehängt: „In der Karenz habe ich erkannt, dass ich wieder mehr Erdung brauche. Ich wollte wieder etwas mit meinen Händen machen. Jetzt stehe ich viele Stunden täglich auf meinen Blumenfeldern und bin abends müde, aber glücklich“, erzählt Katharina mit echter Freude in den Augen.

 Sommer-Blumen zu dekorativen Sträußen stecken, so geht's

Henne Martin lässt sich gerne halten und streicheln. Tochter Linda, die den Namen für das Huhn ausgesucht hat, lässt sich von Geschlechternormen nicht beeindrucken.

In Schönkirchen im Weinviertel baut Reckendorfer nun unter dem Namen Blumenbund Schnittblumen an. Auf einem Gelände von 4.000 Quadratmetern werden je nach Jahreszeit Blumen, die in der Region gedeihen, angepflanzt. Ohne Chemie und mit so viel Wasser, wie es gerade nötig ist. „Mir ist die Regionalität und Saisonalität wichtig. Im Winter entstehen die Ideen und ich kann es dann kaum abwarten, dass das Frühjahr kommt und ich alle meine neuen Ideen ausprobieren kann“, meint Reckendorfer. Auch durch das Aufwachsen am landwirtschaftlichen Hof ihrer Familie, die sie übrigens tatkräftig unterstützt, hat Kathi einen sehr natürlichen Zugang zum Anbau: „Man muss das Rad nicht neu erfinden. Sondern sich auf das besinnen, was schon da war. Das, was unsere Omas und Uromas in ihren Gärten gemacht haben: Das ist nachhaltig.“ Der Trend zurück zum Ursprung manifestiert sich in der „Slow Flower Bewegung“ auch im deutschsprachigen Raum. „Ähnlich wie beim Slowfood geht es auch hier um bewusste und nachhaltige Ansätze. Es gibt immer mehr Anhänger der Bewegung und mit ein paar Kolleginnen arbeite ich regelmäßig zusammen. Wir bieten Workshops an und tauschen uns auch über unsere Pflanzen aus.“

Kommentare