Die Banken werden bei der Zusage von Krediten strenger
Die Preise für Wohnimmobilien steigen ungebremst, die Zinsen sind historisch niedrig. In diesem Umfeld sind die österreichischen Banken bei den Vergabekriterien für Immobilienkredite im internationalen Vergleich wohl eher lax. Um die Stabilität des Finanzmarkts zu sichern, nimmt die Oesterreichische Nationalbank die Geldinstitute im Auftrag der Europäischen Zentralbank an die Kandare. Bisher empfohlene Kriterien für die Kredit-Neuvergabe werden ab Jahresmitte Pflicht.
20 Prozent Eigenkapital
Schon in den vergangenen Monaten hat die Finanzmarktaufsicht den Druck auf die Banken erhöht und vor allem auf höhere Eigenkapitalquoten bei der Kreditvergabe gedrängt. Künftig muss der Käufer einer Wohnimmobilie in Österreich, der dafür einen Kredit aufnimmt, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital nachweisen können, die Kreditrate darf höchstens 40 Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen und die Laufzeit der Finanzierung 35 Jahre nicht überschreiten.
Hürde für viele Menschen
Diese strengeren Wohnkredit-Regeln dürften für viele Menschen in Österreich auf dem Weg zum Eigenheim zur schwierig zu überwindenden Hürde werden. Laut Nationalbank werden derzeit bei „mehr als der Hälfte“ der vergebenen Kredite die künftigen Mindestkriterien „nicht vollständig erfüllt“. Laut Analyse des Tarifvergleichportals durchblicker wären voraussichtlich bis zu 29 Prozent der Antragsteller letztlich nicht in der Lage, die notwendigen 20 Prozent Eigenkapital aufzubringen. Noch einmal weitere zehn Prozent scheiterten bei den Kreditraten für eine maximal 35-jährige Laufzeit an der Einkommensuntergrenze.
Zinsen steigen
Hinzu kommt, dass eine leichte Zinsanpassung für Kredite zu beobachten ist. Seit Jahresbeginn haben etliche Geldinstitute ihre Kreditzinsen bereits um 0,375 bis 0,5 Prozentpunkte bei den Fixzinssätzen angehoben.
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