Letzte Reise der Christbäume: Tipps zum Entsorgen und Weiterverwerten
Mit Neujahr ist für die meisten Menschen der Feiertagsmodus vorbei. Und obwohl die Weihnachtszeit im Christentum sogar bis 2. Februar dauert (Maria Lichtmess) haben spätestens am 6. Jänner dann auch die vielen Christbäume ausgedient und müssen entsorgt werden. In den meisten Gemeinden gibt es Sammelstellen, an denen die Bäume von der Müllabfuhr abgeholt werden. Allein in Wien sind das über 550 Plätze. Der Großteil der Bäume wird in der Müllverbrennungsanlage Pfaffenau in Simmering verwertet. Im Vorjahr waren das über 190.000 Christbäume - so viele wie nie zuvor. Zusammen mit dem gemischten Hausmüll werden die Christbäume dort thermisch verwertet und so einem Zusatznutzen zugeführt: Die Energie, die bei der Verbrennung entsteht, nutzt Wien Energie zur Produktion von Strom und Wärme. Die produzierte Energie ist klimaneutral und reicht aus, um damit einen Monat lang etwa 1.400 Haushalte mit Strom und rund 2.700 Haushalte mit Fernwärme zu versorgen.
Futter für Tiere
Manche Bäume dienen sogar als Futter für die Pinzgauer Ziegen auf der Deponie Rautenweg. Auch einige Zoos, Förster und Pferdehöfe nehmen auf Nachfrage Weihnachtsbäume gerne an. Viele Tiere, darunter Elefanten und Kamele, freuen sich über ein bisschen Abwechslung im Futterplan, und stören sich nicht an den stacheligen Nadeln der Tannenbäume. Darum ist es besonders wichtig, die Bäume nur „sauber“ abzugeben. Sprich: Christbaumschmuck hat bei der Christbaumsammelstelle nichts verloren. Also sollten alle Schmuckstücke wie Haken, Kerzen, Lametta oder Glaskugeln unbedingt entfernt werden. Der Großteil des Schmucks sollte ohnehin weiterverwendet werden und gar nicht erst im Müll landen.
Abseits der Großstadt gibt es für die ausgedienten Weihnachtsbäume auch noch einige andere Möglichkeiten der Weiterverwendung:
Verbrennen: Es ist zwar ärgerlich, wenn der schöne (und meist teure) Weihnachtsbaum im Wohnzimmer innerhalb kürzester Zeit vertrocknet, doch dafür lässt er sich so umso besser zur Brennholzgewinnung verwenden. Egal ob für den Kamin, den Kachelofen, die winterliche Feuerschale oder das örtliche Christbaumfeuer – den Baum zu verbrennen, ist eine der beliebtesten und einfachsten Arten, um den Weihnachtsbaum zu entsorgen. Beim Heizen darauf achten, dass das Holz gut durchgetrocknet ist (besonders bei Kaminen und Kachelöfen) und beim Outdoor-Feuern mit erhöhtem Funkenflug rechnen. So wärmt der ausgediente Weihnachtsbaum auch bei seiner Entsorgung noch einmal auf besondere Weise.
Kompostieren: Im eigenen Garten mit Komposthaufen lässt sich der Baum auch einfach kompostieren. Bevor der Baum auf den Kompost gelegt wird, muss er zerkleinert oder gehäckselt werden. Die zerkleinerten Teile können dann zusammen mit Küchenabfällen in einen Kompostbehälter gegeben werden. Die Einzelteile des Baumes können vor der Kompostierung anderweitig verwendet werden. So können die Zweige zum Schutz der eigenen Beete vor der spätwinterlichen Kälte genutzt werden. Empfindliche Pflanzen können mit größeren Zweigen abgedeckt werden und so nicht nur vor nächtlichem Frost, sondern auch vor der starken Wintersonne.
Gartenhelfer: Der Weihnachtsbaum kann auch in Form von Mulch oder Holzhäckseln auf dem Beet entsorgt werden. Dazu den Weihnachtsbaum häckseln und die zerkleinerten Holzschnipsel anschließend an einem trockenen Ort für einige Monate ab lagern, bevor er im Beet verteilt wird. Ein eigener Häcksler ist dazu nicht zwingend notwendig, die Geräte können im Baumarkt auch ausgeliehen werden. Mit dem selbst hergestellten Mulch kann man dann empfindliche Pflanzen im Ziergarten vor Austrocknung und Bodenerosion schützen.
Die beste Art der Müllvermeidung zu Weihnachten ist aber ohnehin ein wiederverwendbarer Baum. Egal ob gemietete Tanne oder eine kreative Lösung ganz ohne echte Nadeln.
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