Best of Gastro: So haben sich die Restaurants für uns rausgeputzt

Ein Innenhof mit Sitzgelegenheiten, Pflanzen und einer Flamingo-Skulptur dekoriert.
Das Warten auf die Gastro-Öffnung hat sich gelohnt: Viele haben die Zeit zur Renovierung genutzt, manche haben sich an neue Lokale gewagt.

Mehr Californian Spirit für Wien

Die Neustiftgasse wird zum Sunset Boulevard mit der zweiten Filiale von The Lala

Innenansicht des Cafés „LaLa“ mit rosa Wänden und einem Tresen mit Speisen.

Pink wie der Sonnenuntergang in Kalifornien: The Lala

Die Schwestern Cecilia Havmöller (re.) und Susanna Paller (im Bild li.)  mischen die Wiener Gastro Szene gehörig auf. Auf dem Erfolg seiner Veganista-Eissalons ruhte sich das Duo nicht aus, sondern erobert nun mit  The LaLa auch die Bistro-Welt. In der Neustiftgasse eröffnete im Dezember 2020 die zweite Filiale das veganen  Wohlfühlortes.  „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ein Stück kalifornische Lebensfreude nach Wien zu holen. Nach dem wir viel Zeit in  Los Angeles verbracht haben, vermissten wir die Fröhlichkeit, Herzlichkeit und das Flair von “LaLa Land“ so sehr , dass wir einfach Kalifornien nach Wien geholt haben.“ so die Schwestern. Unter dem Motto „You can eat the sunshine“ haben die Architekten des Wiener Architekturbüros „durchgedacht“ einen Ort mit Strahlkraft geschaffen. Gefüllt mit Design-Elementen aus der Mid-century-Ära, lassen sie die goldene Zeit von Palm Springs wieder aufleben. Einfache industrielle Elemente werden, in Anlehnung an die Architektur der Fünfziger, elegant in Szene gesetzt.

St. Peter: Urban Jungle mitten in Salzburg 

So modern präsentiert sich das älteste Restaurant Europas 

Ein Innenraum mit Tischen, Stühlen, tropischen Pflanzen und einer Wandmalerei mit Papageien.

Palmen, Gräser und exotische Deko-Elemente im St. Peter

Das St. Peter Stiftskulinarium existiert seit 803 in Salzburg. Das hohe Alter des ehrwürdigen Restaurants sieht man aber nur dem beeindruckenden Gemäuer an. Von der Einrichtung bis zur Kulinarik ist sonst alles State of the Art. Vom Fine Dining bis zum Afterwork-Drink ist hier alles möglich. Die Willibald-Arkaden, der charmante Außenbereich, sind auch der Lieblingsplatz der Gastgeber Veronika Kirchmair und Claus Haslauer: „Wir haben die Zeit genutzt einen Urban Jungle zu kreieren und wollen Urlaubsfeeling inmitten der Stadt Salzburg verbreiten. Dabei haben wir Wert auf Style und Farben gelegt, um Fröhlichkeit zu versprühen. Verschiedene Pflanzen und Tierfiguren spielen genauso wie Naturmaterialien eine große Rolle. Wir glauben, dass wir hier einen Ort geschaffen haben, an dem man sich sehr wohlfühlen und einfach genießen kann.“

Ein gedeckter Tisch mit bunten Gläsern und Servietten im Freien.

Bis ins kleinste Detail durchgestylt

Sneak Preview: So wird das Mochi

Kleines Make Over für den beliebten Szene-Asiaten

Eine Bar mit Zapfhähnen und hängenden Weingläsern vor einer dunklen Wand.

Seit Eduard und Nicole Dimant gemeinsam mit Tobias Müller und Sandra Jedliczka 2010 das Mochi eröffnet haben, ist die Restaurant-Familie um einige Adressen gewachsen. Nach dem Mochi am Vorgarten Markt zuletzt, folgt im Sommer das OMK1010. Nun wird das Stammhaus in der Praterstraße einem kleinen Make-Over unterzogen. Sandra Jedliczka verrät: „Wir  haben die Gelegenheit des Lockdowns zur Renovierung genutzt, Küche und Bar wurden modernisiert. Der Look bleibt gleich, nur die Materialien sind neu. Ganz nach japanischem Vorbild wollten wir natürlich bleiben. Das Konstrukt über der Bar war  früher aus Kupfermesh – gar nicht pflegefreundlich – ist jetzt aus Glas. Und die Holz-Bar ist jetzt aus Lehm. Wir haben mit Martin Rauch von Lehm Ton Erde, einen super Partner gefunden, der mit Leidenschaft sein Handwerk ausübt.“ Dem Kurier gewährt sie einen Mini-Einblick, ab 26. Mai kann man sich vom gelungenen Ergebnis wieder live überzeugen. 

Vier Personen sitzen an einem Holztisch vor einer Wand mit gerahmten Bildern.

Das Erfolgs-Quartett betreibt bald fünf Mochi-Lokale

Kunst & Kulinarik: Das Kraus 

Zwanziger Jahre Chic und kulinarischer Diskurs für die Leopoldstadt

Ein elegant eingerichtetes Restaurant mit blauen Wänden und rosa Stühlen.

In der Großen Pfarrgasse 7 im zweiten Bezirk, wo sich früher das Haubenrestaurant Vincent befand, wurde nun mit dem Kraus ein neuer Ort des Genusses und Diskurses geschaffen. Benannt nach dem berühmten österreichischen Publizisten und Satiriker Karl Kraus versteht sich das Lokal als Neuinterpretation des klassischen Wiener Kaffeehauses, welches sich am Abend in eine Bar mit einer besonderen Atmosphäre verwandelt. Direkt vom Lokal kommt man auch in den angrenzenden Kahan Art Space. Die Gestaltung des Kraus lebt von Gegensätzen: Tag-Nacht, puristisch-luxuriös, Altbau-Technologie.  Die Formensprache erinnert an den 1920iger-Jahre-Look: zeitlos und elegant, aber mit einem bewussten Bruch. Zentrales Element ist die ovale Theke der Bar in schwarzem Klavierlack mit Messing. Nach dem Soft-Opening am 19. Mai folgt ab 2.Juni Normalbetrieb im Kraus.

Eine Bar mit dunkler Theke, Barhockern und einer beleuchteten Spirituosenauswahl.

Herzstück im Kraus: Die Ovale Bar

Komplexe Küche im Augora

In der Stumpergasse  wird fermentiert, gegessen und gelehrt

Ein Innenraum mit einer Theke, Regalen und verschiedenen Produkten.

Schon allein für ein Gespräch mit der Gastgeberin Alexandra Liberda lohnt sich ein Besuch im Lokal Augora Fermente. Mit welcher Leidenschaft und Begeisterung die Quereinsteigerin über die Welt der Schimmelpilze spricht, ist ansteckend. Ihre selbst diagnostizierte Grund-Naivität ließ sie an ihrem Vorhaben der Lokaleröffnung nicht zweifeln,  obwohl schon am Tag nach der Immobilienbesichtungung das ganze Land im Lockdown steckte: „Damals war es ein brachiales Lager mit kaputten Fenstern. Doch die Aura des Raumes hat mich gleich gepackt.“ In Zusammenarbeit mit dem Architekten Walter Kirpcsenko entstand daraus ein schöner Ort des Genusses: „Fast so, wie die Schimmelkulturen ungenießbare Nahrungsmittel in köstliche verwandeln“, sprudelt es lachend aus Liberda heraus. „Bei all den Aspekten der Fermentation, finde ich den Transformationsprozess am spannendsten“, schwärmt die Neo-Gastronomin. Im April eröffnete sie das Augora Fermente als Take away, jetzt wird auch vor Ort gegessen. 

Innenansicht eines Cafés mit Tischen, Stühlen und Kunstwerken an den Wänden.

Savoir Vivre im Paul & Vitos 

Zweiter Neustart für das Retro-Diner in der Wiener Innenstadt

Ein Innenraum mit grünen Sitzbänken und roten sowie grünen Stühlen an Tischen mit Blumenvasen.

Im Oktober 2020 öffnete das Paul & Vitos in Wien erstmals seine Türen, nur um sich kurz darauf schon im Lockdown zu befinden. Umso mehr freut sich Gastronomin Eva Maria Wukonigg,  Ehefrau von Engländer-Cafetier Christian Wukonigg, nun endlich wieder Gäste im Vintage Diner begrüßen zu dürfen. Das schicke Restaurant im ersten Bezirk, hinter der Peterskirche, scheint wie das Tor zu einer anderen Welt: Die Wandverkleidung in zartem Pistaziengrün und der Mosaik-Boden  spiegeln kosmopolitische Leichtigkeit wieder und passen hervorragend zu den Einflüssen im Retro-Stil. Die nostalgischen Beleuchtungselemente an den Wänden und die auffälligen Hängelampen lassen das Restaurant erstrahlen. Sie sind ein Werk des österreichischen Glaskünstlers Robert Comploj, wie auch der mundgeblasene Glasparavent, der die Bar vom  Restaurantbereich abtrennt.

Eine Sitzecke mit grünen Polsterbänken und einem gedeckten Tisch in einem Restaurant.

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