Versicherer UNIQA verkauft das Wiener Haas-Haus

Das Haas-Haus soll demnächst den Besitz wechseln.
100 Millionen Euro könnte der Verkauf des Glas-Baus in der Innenstadt einspielen.

Die Wiener UNIQA-Versicherung versilbert ihre Immobilien. Im Februar verkaufte sie drei Innenstadt-Häuser mit einem Wert von 56 Millionen Euro an eine Gesellschaft des Billa-Gründers Karl Wlaschek. Im September veräußerte sie elf Zinshäuser um 31,5 Millionen Euro an zwei inländische Immobilienentwickler. Jetzt wird der Versicherer eine der ersten Adressen Wiens verkaufen: das Haas-Haus gegenüber dem Stephansdom.

"Ich kann bestätigen, dass wir das Haas-Haus verkaufen. Das ist Teil unserer langfristigen Immobilienstrategie", sagt UNIQA-Sprecher Gregor Bitschnau zum KURIER. "Acht bis neun Prozent unseres Deckungsstocks sind in Immobilen investiert; das reduzieren wir auf rund sieben Prozent." Das Zurückschrauben des Immo-Investments ist eine Folge der Solvency-II-Regelung der EU-Kommission. Die EU verlangt künftig von den Versicherungen, dass sie Immobilien(-investments) mit 25 Prozent Eigenkapital unterlegen. Werden die Liegenschaften aber auch noch fremdfinanziert, ist eine Eigenkapital-Unterlegung von 50 Prozent vorgeschrieben.

Im Jahr 2003 hatte die UNIQA den siebengeschossigen Glas-Bau, den Architekt Hans Hollein konzipierte, von der Wiener Städtischen Versicherung erworben und zum Teil umgebaut. Der Kaufpreis betrug kolportierte 59 Millionen Euro. Heute ist das 6000 Quadratmeter Fläche umfassende Haas-Haus vor allem durch seine Mieter bekannt: die spanische Bekleidungskette Zara und den Gastronomie-Konzern Do&Co um Attila Dogudan. Er betreibt auf mehreren Etagen ein Restaurant, eine Bar, ein Hotel und Veranstaltungsräume. Laut Insidern könnte der Verkauf der UNIQA etwa 100 Millionen Euro einspielen, wenn einer jener österreichischen Investoren zugreift, der sein Geld, wie Wlaschek, langfristig für die nächste Generation veranlagt.

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