Doch für wen eignet sich der Teilverkauf? Zu den Kunden gehören vor allem ältere Menschen, deren einziger Besitz das eigene Haus ist, in dem sie wohnen. Dieses ist zwar mitunter viel wert, aber die Besitzer sind nicht liquide. Wenn sie in die Situation kommen, Kinder und Enkel finanziell unterstützen zu wollen, stellt sich häufig die Frage, was der beste Weg ist. Eine Möglichkeit ist ein Bankkredit, eine andere der Verkauf eines Anteils der Immobilie.
Dabei wird – wie der Name schon sagt – ein Teil der Immobilie veräußert. „Wie viel konkret, entscheidet der Kunde“, sagt Franz Hörhager, einer der beiden Gründer von Bambus Immobilien. „Das Thema ist sehr beratungsintensiv: Wir fahren zum Kunden, nehmen uns Zeit. Service ist sehr wichtig.“ Erworben wird meist ein Drittel der Immobilie, maximal 50 Prozent. „200.000 Euro brauchen die Kunden im Durchschnitt.“
Geht der Verkauf über die Bühne, wird die Firma, die den Anteil kauft, grundbücherlicher Miteigentümer der Immobilie. Soll ein Teil des Hauses verkauft werden, dann gibt zum Beispiel Bambus Immobilien ein Gutachten in Auftrag. „Beim Ankauf zahlen wir das Gutachten und die Kaufnebenkosten“, so Hörhager. Es kann aber sein, dass der Kunde die Immobilienertragssteuer bezahlen muss. Hinzu kommt eine monatliche Nutzungsgebühr für den verkauften Anteil, der ja auch weiterhin genutzt werden soll: eine Art Miete, die der Hausbesitzer an den Käufer bezahlen muss.
Nach einer Frist von drei Jahren kann der Hausbesitzer den Anteil jederzeit zurückkaufen, dann wird die Immobilie bzw. der Anteil abermals bewertet. Für die Gebühren des Rückkaufs in Höhe von etwa 5,2 Prozent muss der Kunde aufkommen. „Soll das Haus irgendwann zur Gänze verkauft werden, kümmern wir uns, wenn gewünscht , um den Gesamtverkauf“, so Hörhager. Er gibt zu, dass das Image der Kategorie Leibrente bis Teilverkauf gefährdet ist. Schließlich hafte dem Ganzen eine Art Glücksspielcharakter an. „Es wird viel Schindluder getrieben, das reicht, um den Ruf zu schädigen. Umso mehr muss es gewerbliche Anbieter geben, denn der Bedarf ist da“, so Hörhager. Er kündigt im KURIER-Gespräch an, eine Interessensvertretung mit anderen Teilverkauf-Anbietern gründen zu wollen, man sei mit dem VKI im Gespräch.
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