Möglichst viel Tageslicht, rückbaubare Tribünen, temporäre Stadien, die nicht nur funktionell sind, sondern auch umweltschonend – all das wird man bei den Olympischen Sommerspielen in Paris in wenigen Tagen zu sehen bekommen. Die Gastgeber wollen die nachhaltigsten Spiele aller Zeiten veranstalten, mit mehr Klimaschutz und einem geringeren CO2-Abdruck.
Kurze Wege, die meisten Sportstätten liegen in einem Radius von nur zehn Kilometern (außer Marseille und Tahiti), sollen dafür sorgen. Es gibt wenige neu errichtete Sportstätten, 95 Prozent der Austragungsorte waren bereits vorhanden.
Neu errichtet wurde das Centre Aquatique Olympique in Saint-Denis, dem ärmsten Département von Paris. Vom neu errichteten Wassersportzentrum erhofft man sich neue Impulse. Das geschwungene Holzdach des Prestigebaus ist laut Architekturbüro Atelier 2/3/4/ „die größte konkave Holzkonstruktion der Welt“. Im Centre Aquatique Olympique treten die Sportler in den Disziplinen Wasserball, Turmspringen und Synchronschwimmen an.
Sportkletter-Anlage
Die Sportkletteranlage Le Bourget, benannt nach der Gemeinde nordöstlich von Paris, wurde für die Olympischen Spiele neu errichtet. Die überdachte Wand dient zum Aufwärmen, vier weitere befinden sich im Freien. Nach den Olympischen Spielen wird die Kletteranlage einen Mehrwert für die Region bieten. Die Arena Porte de la Chapelle ist eine Mehrzweckhalle im 18. Arrondissement, die extra für die Olympischen Spiele errichtet wurde. Hier werden die Wettkämpfe im Badminton und der Rhythmischen Sportgymnastik ausgetragen.
Auch das olympische Dorf wurde neu errichtet. Nach den Spielen wird es in ein neues Wohnviertel für die Bevölkerung umgewandelt. Neben bereits bestehenden Sportstätten, wie etwa dem Stade de France und der La Defense Arena, wurden temporäre Arenen errichtet. Diese wurden an verschiedene Plätze gesetzt, etwa am Place de la Concorde. Hier werden die Disziplinen Skateboarding, BMX-Freestyle und 3x3-Basketball ausgetragen. Die temporäre Arena am Champ de Mars fasst knapp 8.500 Plätze, sie wurde vom Architekten Jean-Michel Wilmotte entworfen und 2021 errichtet. Hier werden die Disziplinen Judo, Ringen und Breakdance stattfinden.
Im nahe gelegenen Eiffel Tower Stadion mit 12.860 Sitzplätzen werden die Beachvolleyballspiele stattfinden. Im Herbst wird dieses Stadion inklusive Bühne abgebaut und an anderer Stelle weiterverwendet. Auch bei der Pont Alexandre III werden temporäre Tribünen auf- und wieder abgebaut.
Hotels profitieren von Großereignis
Wenn in insgesamt 32 Sportarten um 329 Goldmedaillen gekämpft wird, wollen viele Sportbegeisterte auch live dabei sein. Der Höhepunkt: Die Eröffnungsfeier auf der Seine mit mehr als 160 Booten am 25. Juli. Von den Zuschauermengen profitieren Hotels und Zimmervermieter, schließlich werden zehn Millionen Besucher im Großraum Paris und auch verteilt auf Frankreich erwartet – denn etwa die Segel- und Surfwettbewerbe findet in Marseille und die Fußball-Spiele unter anderem in Bordeaux und Nantes statt.
Anlaufstelle in Rot-Weiß-Rot: Der Pavillon Mountsouris im Süden von Paris wurde als Location für das Österreich-Haus fixiert, er dient als Treffpunkt für Athleten, Medien, Wirtschaftstreibende und Touristen. In den angrenzenden Park hinein wird es einen Gassenverkauf geben, mit Leberkäse, Wein, Bier und Kornspitz.
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