Ganz schön kuschelig: Vom Finden der idealen Bettdecke
Flauschig weich, sehr wärmend und natürlich soll sie sein. Oder aber lieber weniger warm, dafür aber besonders leicht. Manche bevorzugen vor allem bauschige. Andere brauchen sie aufgrund von Allergien unbedingt waschbar. Und während die einen sich gerne gemeinsam unter eine kuscheln, wollen die meisten ihre eigene haben: Die richtige Bettdecke zu finden, ist deshalb gar nicht so leicht.
„Die meisten Modelle sind viereckig und weiß, deshalb ist es auf den ersten Blick schwierig, sich zurechtzufinden. Und die absolut beste Decke gibt es gar nicht, sondern immer nur die individuell beste. Schlaf ist so vielfältig, wie wir Menschen“, nimmt Peter Hildebrand, Geschäftsführer von Betten Reiter, die Hoffnung auf eine ultimative Lösung. „Allerdings kann man anhand einiger Fragen relativ schnell eingrenzen. Hauptfaktor für den Deckenkauf ist das individuelle Wärmeempfinden und die Temperatur im Schlafzimmer“, weiß der Experte. „Im kühlen Raum muss die Decke wärmender sein als im gut geheizten. Da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Wer leicht schwitzt, braucht eine Decke, die nicht nur warm hält, sondern auch Feuchtigkeit reguliert und gut abtransportiert. Diese Eigenschaft kann vor allem Naturmaterialien zugeschrieben werden. “
Wärmeklassen und Füllgewicht: Es gibt Decken in fünf Wärmeklassen: von ultraleicht (Klasse 1) bis sehr gut wärmend (Klasse 5). Die Decke muss „atmen“ können, das heißt, sie muss mit luftdurchlässigen Bezügen gearbeitet sein, um Wärmestau und Schweißausbrüche zu vermeiden. Die Art des Füllmaterials und der Verwendungszweck bestimmen das Füllgewicht der Bettdecke. Zum Beispiel ist eine Bettdecke aus Schafschurwolle bei gleicher Wärme-Leistung schwerer als eine Kamelflaumhaar-Bettdecke. Außerdem ist eine Decke für den Sommer leichter als eine Winterbettdecke.
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Die Größe machts. Ein inzwischen entscheidender Faktor: „Die Menschen werden immer größer. Ab einer Körpergröße von 175 cm empfehlen wir Decken in der Länge von 220 cm zu kaufen, um auch wirklich überall gut zugedeckt zu sein.“ Wer es besonders gemütlich mag, greift überhaupt zu einem Sondermaß: „Ich selbst schlafe nur mehr in Bettdecken der Größe 160 x 220 – diese bieten mir den größten Komfort. Allerdings nehme ich dafür eine eingeschränkte Auswahl bei der Bettwäsche in Kauf“, gibt der Bettenexperte zu. Das Sondermaß wird vor allem in der Schweiz verkauft, während die meisten Menschen hierzulande zum Standardformat von 140 x 200 cm greifen.
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Südländer hingegen bevorzugen die doppelte Bettdecke, die wenige Fans in Österreich hat. „Die Wahl der Deckengröße gibt meist Auskunft über die Länge der Beziehung “, erklärt Hildebrand den Umstand lachend. Dabei liegen die Vorteile der Paardecke auf der Hand: „Wer sich für eine doppelte Decke entscheidet, kann eine geringere Wärmeklasse verwenden, denn durch die Körperwärme des Partners wird es darunter dennoch kuschelig.“
Die Qual der Wahl. Das richtige Füllmaterial zu finden, hat einerseits mit dem persönlichen Geschmack zu tun. „Wer fluffige Leichtigkeit sucht, wird sich für Daune entscheiden. Auch Naturhaar-Decken (Kamel, Alpaka oder Schaf) sind wärmend und leicht. Wer eine Decke für das ganze Jahr sucht, muss eventuell Kompromisse eingehen. Wer nicht den Stauraum für verschiedene Decken hat, ist wahrscheinlich mit einer Vier-Jahreszeiten-Decke gut beraten“, so Hildebrand.
Hygienisch sauber. Generell gilt: Sowohl Daune als auch Tierhaar sollten professionell gereinigt werden. Im Fachhandel werden dazu Möglichkeiten angeboten. Hildebrand rät, eine Decke bei normaler Belastung regelmäßig zu lüften und alle sechs Jahre zu tauschen oder eben professionell zu reinigen. Allergikerdecken sind aus Kunstfaser und können daheim gewaschen werden. „Das Kopfkissen sollte übrigens nach drei Jahren erneuert werden. Aber das ist wohl ein eigenes Kapitel“, gibt der Betten-Experte zu bedenken. „Für wirklich gesunden Schlaf ist auch das Schlafzimmer als Gesamtheit zu betrachten. Von der Wandfarbe und Vorhängen über die Matratze bis zur Bettwäsche.“
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