Eigentumswohnungen: Die Preisschere geht weiter auf

Eigentumswohnungen: Die Preisschere geht weiter auf
Seit Juli werden wieder mehr Wohnungen verkauft. Während neu errichtete Wohnungen teurer werden, sinken die Preise für Bestandswohnungen.

Remax hat die Wohnungsverkäufe im ersten Halbjahr unter die Lupe genommen. Von Jänner bis Juni 2024 wurden von den Grundbuchabteilungen der Bezirksgerichte österreichweit 15.974 Wohnungen verzeichnet, die neue Eigentümer haben. Im Vergleich: 2023 waren es 19.999 (–20 Prozent) und im Rekordjahr 2022 sogar 26.262 (–39 Prozent). Damit ist die Handelsmenge auf das Niveau von 2014 zurückgefallen.

Eigentumswohnungen: Die Preisschere geht weiter auf

Kaufpreise in den Bezirken

Die stärksten Rückgänge gab es in Oberösterreich, Niederösterreich und im Burgenland, hier wurden um ein Fünftel weniger Immobilien gehandelt. Es gibt aber eine positive Ausnahme, nämlich Salzburg. In Summe kann man die Entwicklung so zusammenfassen: Die teuren Bundesländer wie Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg werden billiger, die anderen bleiben gleich oder steigen leicht im Preis.

Eine typische Wohnung kostete im ersten Halbjahr 256.335 Euro. Ein Viertel aller Wohnungen kostete maximal 155.000 Euro, ein weiteres Viertel mindestens 345.000 Euro. Im Neubau sieht die Entwicklung anders aus. Der Anteil an Erstbezugswohnungen am Markt sinkt. Der Preisaufschlag für den Erstbezug im Vergleich zu Bestandswohnungen steigt, von bisher 41 Prozent auf mittlerweile 48 Prozent, die Preisschere zwischen älteren Wohnungen und neu errichteten geht weiter auf.

Angebot steigt

„Eigentumswohnungen sind in den vergangenen beiden Jahren billiger geworden. Das Angebot und damit die Auswahl an Wohnungen ist in den vergangenen eineinhalb Jahren merklich gestiegen“, sagt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax Austria. „Auch die Grundbuchzahlen als letzter Schritt im Vermarktungsprozess ziehen an: In den Monaten Juli und August wurden mehr Verbücherungsanträge eingebracht als in den Vergleichsmonaten 2023. Das lässt auf eine Erholung des Marktes insgesamt schließen.“

Die Wohnungsgrößen sind weiter zurückgegangen. Ausgehend von den Rekordgrößen 2021 und 2022 mit 68,9 m2 bedeutet das für heuer nun 67,5 m2 im Mittel. Die Wohnflächen im oberen Viertel sind von 84,5 m2 auf 82,9 m2zurückgegangen. 

Lage bestimmt den Preis

Die typische Wiener Wohnung wurde im Schnitt um 302.064 Euro verkauft, um 1,5 Prozent billiger als 2023. Die Höchstpreise finden sich im Ersten, wo jede vierte Wohnung mehr als 1,82 Mio. Euro gekostet hat, in der Josefstadt mit 670.000 Euro und in Döbling mit 610.000 Euro. Am anderen Ende der Preisskala: Rudolfsheim-Fünfhaus, hier ist jeder vierte Wohnungskauf mit Preisen unter 158.000 Euro, in Ottakring unter 150.500 Euro und Favoriten unter 141.498 Euro.

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