Bauherrenpreis würdigt mutige Auftraggeber
Der ZV-Bauherrenpreis wird seit 1967 vergeben und honoriert Personen, die sich als Bauherr, Auftraggeber oder Mentor in besonderer Weise für die Baukultur in Österreich verdient gemacht haben. „Der diesjährige Bauherrenpreis ehrt Projekte, die den Mut zu vielfältigen Akteurskonstellationen und Beteiligungen ausstrahlen und erfreut mit der thematischen Bandbreite sowie der Qualität der nominierten Bauten“, zitiert Fabian Tobias Reiner einen Auszug aus dem Jurybericht.
Aus den 110 Einreichungen wurden 25 Projekte ausgewählt, daraus bestimmte die Jury, bestehend aus Angelika Fitz (AzW), Regula Harder (Architektin aus Zürich) und Florian Nagler (Architekt aus München), die diesjährigen drei Preisträger.
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Ausgezeichnet wurde die Wiederbelebung der Altstadt Hohenems in Vorarlberg, in Auftrag gegeben von Schadenbauer Projekt- und QuartierentwicklungsGmbH und der Stadt Hohenems, geplant von Architekten Nägele Waibel /Bernardo Bader / Georg Bechter Architektur + Design / Hein architekten / Imgang Architekten / ma.lo architectural office zusammen mit Michael Egger.
40 eng aneinander gebaute historische Gebäude umfasst die Marktstraße. Diese wurden saniert, Lücken mit Neubauten ergänzt und auch in der zweiten Reihe wurde nachverdichtet. „Jedes Haus erstrahlt in altem Glanz oder neuer Schönheit und fügt sich in erster Linie in das Ensemble. Kein eitler Architekturzoo, sondern Bausteine für ein lebendiges und spürbar wertbeständiges Stück Stadt“, beschreibt Angelika Fitz. Die neu gestalteten Straße mit Begegnungszone wurde um geöffnete Höfe und Grünräume erweitert, die Erdgeschoßzone mit eigentümergeführten Geschäften belebt.
Das Kärnten.Museum in Klagenfurt, der Bestandsbau wurde in die Jetztzeit transformiert. Die Bauherrenschaft (Amt der Kärntner Landesregierung, Landesimmobilienmanagement, Abteilung 14/ Kunst und Kultur, Landesmuseum Kärnten) hat einen Architekturwettbewerb ausgelobt, aus dem die Jury den Vorschlag des Büros Winkler+Ruck architekten (mit Ferdinand Certov) auswählte.
„Das Museum besticht in der neu interpretierten Adressierung zur Stadt. Der Eingang wurde in der Museumsgasse belassen. Eine umlaufende Chaussierung schafft für das prächtige Gebäude von Gustav Gugitz einen prominenten Vorplatz zur Stadt, der zur Museumsgasse leitet“, so Regula Harder. „Der Umgang mit der bestehenden Bausubstanz beeindruckt. Die von den Architekten beschriebene Strategie des Schüttelns des Hauses, bis nur noch übrig bleibt, was Bestand hat, überzeugt.“
Die Raumstruktur mit der mittigen historischen Eingangshalle und den seitlichen Innenhöfen wurde zu einem „public forum“ transformiert. Mit dem alles überspannenden Glasdach entstanden zwei Hallen, die im obersten Geschoß verbunden sind.
Die Wohnbebauung Marburgerhöfe in Graz wurden neu errichtet. In Auftrag gegeben wurde der Wohnbau von STP Wohnungserrichtungs- u. Immobiliengesellschaft, Dennis Lin, Stefan Stolitzka, nach Plänen von balloon architekten ZT-OG, Rampula Gratl Wohofsky. „Die fünf Baukörper verzahnen das Ensemble mit der Nachbarschaft, schaffen aber auch – autofreie – Binnenbereiche und den Quartiersplatz, der mit der Kombination aus Café und Bäckerei binnen kurzer Zeit zu einem kleinen Stadtteilzentrum geworden ist“, beschreibt Florian Nagler. Die Dichte an Bebauung ist für die Nachbarschaft verträglich, die hohen Bäume, bepflanzten Balkone und Gärten sorgen für ausreichend Grünraum.
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