Immer mehr Familienbetriebe suchen externe Nachfolger

Immer mehr Familienbetriebe suchen externe Nachfolger
Investment-Fonds begleitet den Übergabeprozess, stellt fehlendes Eigenkapital zur Verfügung und beteiligt sich am Ziel-Unternehmen, darunter ist ein Linzer Dentalhändler.

Ein Viertel der Betreiber von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) will sich in den nächsten fünf, sechs Jahren aus dem Geschäft zurückziehen. Doch in fast zwei Dritteln der Fälle ist die Nachfolge noch nicht geregelt. „Die Hälfte der Betriebe, die einen Nachfolger benötigen, können innerfamiliär nicht übergeben werden“, sagt Boris Pelikan, Manager von Raiffeisen Continuum, einem auf Unternehmensnachfolge ausgerichteten Investmentfonds. Raiffeisen Continuum hat zurzeit etwa drei Dutzend Nachfolgeprojekte in der Pipeline, elf davon stehen bereits kurz vor dem Closing, sprich dem Abschluss. „Darunter sind eine Tischlerei, zwei Apotheken, aber auch Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien, Marketing, Digitales und Life Science“, schildert Pelikan die Pläne.

Der Private-Equity-Fonds, der von der Raiffeisenbank International (RBI) gemanagt und von Raiffeisen-Landesbanken finanziert wird, begleitet den gesamten Übergabeprozess, stellt fehlendes Eigenkapital zur Verfügung und beteiligt sich in der Regel sieben Jahre am Ziel-Unternehmen. „In diesem Zeitraum muss sich ein Unternehmen refinanzieren und das Fremdkapital zurückgezahlt haben“, sagt Pelikan. Im Gegenzug verkauft der Fonds die Gesellschaftsanteile an den Übernehmer. Erfolgreich abgeschlossen wurde vor wenigen Tagen die Nachfolge im Fall des Linzer Unternehmers Armin Liehmann, Inhaber des Dentalhändlers und Zahnarztordinationsausrüsters L. Liehmann & Co GmbH. Das profitable Unternehmen wurde 1921 gegründet.

Kommentare