Familienbetriebe in Österreich finden kaum Fachkräfte

(Symbolbild)
Aber: Mehrheit der für eine Studie befragten Familienunternehmen blickt positiv in die Zukunft.

Österreichs Familienbetriebe finden nur schwer Fachkräfte. Die Suche nach qualifiziertem Personal ist für 57 Prozent der Familienunternehmen eine ihrer größten Sorgen. In 88 Prozent der Betriebe sind bereits externe Manager tätig. Dennoch blickt die Mehrheit der befragten Firmen zuversichtlich in die Zukunft, geht aus dem fünften "European Family Business Barometer", einer von EFB und KPMG durchgeführten Studie hervor.

69 Prozent zeigen sich laut der am Dienstag veröffentlichten Erhebung zuversichtlich, was ihrer zukünftige Entwicklung betrifft. Im europäischen Durchschnitt sind es 72 Prozent. Unter den befragten 959 Familienunternehmen in 23 europäischen Ländern befanden sich 42 österreichische Firmen.

Positive Bilanz

Die vergangenen zwölf Monate sind für die österreichischen Familienbetriebe demnach durchwegs erfolgreich verlaufen. 69 Prozent konnten ihren Umsatz steigern, 26 Prozent hielten diesen stabil und nur 7 Prozent erlitten Einbußen. Das sind deutlich bessere Ergebnisse als im europäischen Durchschnitt erzielt wurden. In Europa konnte die Hälfte ihren Umsatz erhöhen, bei 16 Prozent ist er gesunken. Die Mehrheit (83 Prozent) der befragten österreichischen Familienbetriebe ist im Ausland tätig, zwei Drittel haben ihre Auslandsaktivitäten verstärkt.

57 Prozent der befragten Familienbetriebe gaben an, dass ihnen die Suche nach qualifiziertem Personal große Sorgen bereitet. Die Suche nach Fachkräften sei schwieriger als in den Jahren davor, empfindet die Hälfte der Befragten. Als Grund dafür sieht ein Drittel die sinkende Attraktivität des heimischen Arbeitsmarktes. Für 86 Prozent ist fehlendes qualifiziertes Personal ausschlaggebend. Weitere Probleme bereiten für 40 Prozent die zunehmende Konkurrenzsituation sowie für jeweils 36 Prozent die sinkende Rentabilität und die steigenden Lohnnebenkosten.

Zu den wichtigsten Zielen in den kommenden zwei Jahren zählt für 52 Prozent der befragten Familienbetriebe die Steigerung der Rentabilität. Im Fokus stehen auch Innovation (38 Prozent) und für ein Drittel Umsatzerhöhungen. Bei geplanten Investitionen wird vor allem auf Technologie und Innovation ein hoher Stellenwert gelegt.

Nachfolgeproblematik

Sorge bereitet den Familienunternehmen auch die Nachfolgeproblematik, insbesondere den jungen Familienmitgliedern, die sich einem gewissen Zwang zur Übernahme ausgesetzt sehen. 40 Prozent der Betriebe sehen hier potenzielle Konflikte. Immer mehr öffnen sich auch verstärkt nach außen. In 88 Prozent der Familienbetriebe sind bereits externe Manager mit Führungsaufgaben betraut.

EFB (European Family Businesses) ist ein Zusammenschluss nationaler Verbände familiengeführter Unternehmen. Diese stehen gemeinsam für einen Umsatz von 1 Billion Euro, was 9 Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Insgesamt gibt es mehr als 14 Millionen familiengeführte Betriebe in Europa mit 60 Millionen Beschäftigten.

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