Hohe Preise für Olivenöl nach erneut schlechter Ernte in Europa

Schwarze Oliven an einem Ast
Olivenöl ist im letzten Jahr deutlich teurer geworden. Neben Schädlingen macht der Branche vor allem der Klimawandel zu schaffen.

Olivenöl wurde 2023 streckenweise zum seltenen Gut. Weniger Auswahl und deutlich höhere Preise im Supermarktregal waren die Folge einer schlechten Ernte. So ist griechisches Olivenöl laut dem deutschen Handelsblatt um 82 Prozent teurer als vor einem Jahr – und die Situation könnte sich noch verschärfen.

Die produzierte Menge in den wichtigen EU-Anbauländern Spanien, Italien, Portugal und Griechenland ist aufgrund einer schwachen Erntesaison 2022/23 um etwa ein Drittel auf 1,38 Millionen Tonnen Olivenöl gesunken. Für heuer liegen noch keine Zahlen vor, denn Oliven werden von November bis Februar geerntet. Laut Schätzungen wird die Menge aber etwa gleich hoch ausgefallen sein.

Schädlinge und Dürre

Für die schlechten Erträge gibt es mehrere Gründe. Seit etwas mehr als zehn Jahren setzt den Plantagen das sogenannte Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) zu. In befallenen Pflanzen funktioniert der Transport von Wasser- und Nährstoffen nicht mehr, die Bäume sterben ab.

Hohe Preise für Olivenöl nach erneut schlechter Ernte in Europa

Die Bäume in der linken Bildhälfte sind von dem Bakterium Xylella fastidiosa befallen

Da das Bakterium ansteckend ist, werden befallene Flächen oft gerodet, um eine Ausbreitung zu verhindern. Auch die Olivenfruchtfliege mindert die Qualität und die Erträge.

Das größte Problem für den Olivenanbau ist aber der Klimawandel. Denn er führt in der Mittelmeerregion zu Dürreperioden, die im langjährigen Vergleich untypisch intensiv sind. Damit einher gehen aber auch vermehrt Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hagel oder auch später Frost, der die Blüten zerstört.

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