Hörl sieht Zukunft des Skifahrens für mindestens 50 Jahre gesichert

PK ÖVP TIROL NACH LANDESPARTEIVORSTAND: HÖRL
Die meisten Skigebiete haben "Pandemie überwunden". Probleme gibt es nur in "Randbereichen".

Weiße Schneebänder auf Österreichs Talabfahrten, schwere Skiunfälle und wenig Niederschlag rückten auch in der abgelaufenen Wintersaison den Tourismus mehrmals ins mediale Rampenlicht. Österreichs Seilbahner zeigten sich am Mittwoch bei der Seilbahntagung in Innsbruck am Rande der Interalpin-Messe mit 47,3 Mio. Ersteintritten aber zufrieden. Wirtschaftskammer-Fachverbandsobmann Abg. Franz Hörl (ÖVP) sah indes die Zukunft des Skifahrens für mindestens 50 Jahre gesichert.

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Hörl nannte als Argument die kräftigen Investitionen der Branche und brachte als Beispiel seine Heimat, die Zillertal Arena. Dort werden heuer rund 30 Mio. Euro in Neubauten investiert: "Wir wären ja alle schlechte und verantwortungslose Kaufleute, wenn wir nicht daran glauben, dass diese Anlagen in den nächsten 30, 35 Jahren funktionieren". Man müsse sich aber in "Randbereichen überlegen, was man tut", räumte Hörl ein.

Auch Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen, merkte an, dass man schon sehe, "dass die Geschichte volatiler wird". Die Schneesituation sei jedoch regional sehr unterschiedlich gewesen. Zu Saisonbeginn hatte man "beste Verhältnisse in Kärnten. Im Westen war es eben anders". Zu den schweren Unfällen meinten Hörl und Wolf unisono, dass die Skiunfälle tendenziell zurückgehen. Die schweren Unfälle seien aber auch auf das "Verhalten der Gäste" zurückzuführen.

Mit Blick auf die abgelaufene Wintersaison, die einen schneearmen Start hingelegt hatte, holte Hörl zur Medienschelte aus und ärgerte sich darüber, dass das "Bild gezeichnet wurde", dass Skifahren "überhaupt nicht gut geht". "Weiße Bänder sind Realität", aber in Skigebieten ab 1.500 Metern Seehöhe habe es eine "durchgehende Schneedecke gegeben", sagte der Seilbahner.

Es sei für die Branche "gefährlich", wenn "ständig" berichtet werde, dass Skifahren "eh nur mehr zehn Jahre" gehe und es "ökologisch verantwortungslos" sei. "Das tut uns schon weh, wenn unsere Kunden das Gefühl haben, sie tun der Umwelt weh, wenn sie Skifahren gehen". Hörl und Wolf wollten einmal mehr ihre Branche nicht in das Stromfresser-Eck gestellt wissen. Immerhin verbrauche man nur 0,3 Prozent des österreichischen Gesamtenergieverbrauchs, der Energieverbrauch der Beschneiungsanlagen habe sich innerhalb einer Generation halbiert bzw. gedrittelt, rechneten sie vor.

In der Wintersaison 2022/2023 habe die Branche fast an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen können, die meisten Skigebiete hätten die "Pandemie überwunden". Vergleichbar sei die Saison mit 2019/2020 gewesen, als gegen Saisonende die Pandemie ausgebrochen war. Wolf merkte an, dass die gestiegenen Ticketpreise vor allem bei österreichischen Kunden eine "massive Rolle" gespielt hätten, bei den Deutschen und Schweizer Kunden dagegen kaum. Insgesamt hätten die Gäste aber "nicht gespart", allerdings gehe die Tendenz in Richtung Tagesausflüge.

Für den Sommer zeigten sich Wolf und Hörl optimistisch, laut einer Studie der Österreich Werbung (ÖW) planen 37 Prozent der Österreicher ihren Sommerurlaub in der Heimat. Mittlerweile erwirtschafte man 15 Prozent des Gesamtumsatzes im Sommer, berichtete Hörl.

Der ÖVP-Abgeordnete sorgte zuletzt für Aufsehen, als er angekündigt hatte, im Zillertal ein Windrad errichten zu wollen. Bei den Windmessungen habe sich nun aber herausgestellt, dass die Windstärke am Standort "nicht das Gelbe vom Ei" sei. Außerdem kämpfe er mit Problemen beim Transport. Er scheitere schon bei der ersten Kurve an der Gerlosbundesstraße und noch nicht einmal an den Bergstraßen. "Die Eingriffe im hochalpinen Bereich werden bei weitem unterschätzt". Er arbeite aber "ernsthaft" an dem Vorhaben.

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