Heta zog Anzeige gegen Ronny Pecik & Co. zurück

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Hypo-Bad Bank zieht alle Vorwürfe gegen Pecik zurück - kein strafrechtlich relevantes Verhalten.

Im April vergangenen Jahres hatte der KURIER über eine brisante Anzeige der Hypo-Bad-Bank Heta gegen Ronny Pecik und drei weitere Personen berichtet, jetzt haben sich die Vorwürfe offenbar in Luft aufgelöst. Das Nachrichtenmagazin profil berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass die Heta mittlerweile zu dem Schluss gekommen ist, dass „keine strafrechtlich relevanten Tatbestände“ in Zusammenhang mit einem Kreditgeschäft aus dem Jahr 2007" vorliegen." Der erhobene Verdacht des mutmaßlichen Betrugs, der Untreue und betrügerischer Krida gegen den Investor Ronny Pecik, seinen Partner Georg Stumpf und zwei weitere Personen konnte nicht länger aufrecht erhalten werden, die Anzeige wurde zurückgezogen.

Das geht aus einem profil vorliegenden Schreiben des Leiters der Heta-Forensik an das Bundeskriminalamt hervor. Die Heta (vormals Hypo Alpe-Adria) hatte Pecik und Partner verdächtigt, in Zusammenhang mit deren Engagement beim Schweizer Oerlikon-Konzern 2007 einen Hypo-Kredit unzureichend besichert und letztlich auch nicht bedient zu haben, woraus der Bank ein Schaden von rund 40 Millionen Euro erwachsen sein soll.

„Die Besicherungsklauseln des Kredits der Heta wurden trotz des Wertverlusts der Oerlikon-Aktien eingehalten“, heißt es in dem Schreiben. Aus Sicht der Heta lägen „keine strafrechtlich relevanten Tatbestände vor“, auch bestünden „keine Ansprüche für Heta. Somit wird Heta den Privatbeteiligtenanschluss zurückziehen.“

Rechtsexperten bestätigen am Sonntag dem KURIER, dass die Vorwürfe in der Anzeige nicht schlüssig waren und die Besicherung eines Kredites einer Gesellschaft mit Aktien ein normaler Vorgang sei. Wenn diese Besicherung durch Aktien aufgrund von Kursverlusten nicht mehr ausreichte, hätte die Bank entsprechend reagieren müssen. Da der Schuldner eine Gesellschaft ist bzw. war, kann nur diese dafür herangezogen werden. Die Gesellschaft haftet aber nur mit ihrem Gesellschaftsvermögen. Zur Erinnerung: Pecik verkaufte die Victory samt den Schulden weiter. Sie heißt mittlerweile RB Capital Invest GmbH und gehört einem Investor aus Hongkong.

Im April 2015 hat Pecik zum KURIER gesagt: "Ich halte die Vorgangsweise der Heta für kredit- und rufschädigend, weil die Vorwürfe nicht zutreffen. Ich werde jede Möglichkeit ausschöpfen, um rechtlich dagegen vorzugehen." Die Causa sei schon einmal bei WKStA angezeigt, aber im Mai 2013 eingestellt worden. Indes erhebt er Vorwürfe gegen die Banken. "Sie haben mir damals eine Umfinanzierung der Victory zugesagt, aber diese Zusage dann nicht eingehalten", so Pecik damals zum KURIER. "Daraufhin habe ich das Unternehmen an einen Restrukturierer aus Deutschland verkauft." Nachsatz: "Hätte man mir die Umfinanzierung gewährt, wäre kein Schaden entstanden."

Auch der damalige Pecik-Partner Georg Stumpf wehrte sich mit einer Stellungnahme gegenüber dem KURIER. "Er war niemals Organ der (damaligen) Victory und bis zum Ausscheiden der Millennium Privatstiftung als Mitgesellschafter der Victory war das Unternehmen stets völlig ausreichend kapitalisiert. Die Geschäfte wurden ordnungsgemäß geführt", ließ Stumpf damals ausrichten. "Eine solche Anzeige wäre daher auch völlig verfehlt."

"Gütliche Einigung mit Heta"

In der Zwischenzeit dürfte zwischen der ehemaligen Victory-Eigentümern und der Heta eine Bereinigung des Falles stattgefunden haben. Nach profil-Recherchen soll aus der Sphäre der ehemaligen Gesellschafter heraus eine gütliche Einigung mit der Heta erzielt worden sein. Bestätigen will das allerdings niemand. Pecik, der die Vorwürfe stets bestritten hatte, spricht lediglich von einem „völligen Schwachsinn. Da wurde aus dem Nichts etwas hochgepusht“.

Eingestellt ist Ermittlungsverfahren aber noch nicht, die Entscheidung liegt bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. „Wir warten auf den Abschlussbericht des Bundeskriminalamts“, sagte WKStA-Sprecher Norbert Hauser zum profil.

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