Heta: Gläubiger haben "fahlen Beigeschmack"

"Fall von politisch motivierter Zahlungsunwilligkeit" sagt Wiener vom GDV.
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft fühlt sich bei der anbahnenden Annahme des Rückkaufangebots an "Griechenland erinnert".

Manche Heta-Gläubiger haben einen "fahlen Beigeschmack" bei der sich anbahnenden Annahme des Rückkaufangebotes, so etwa der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dessen Chefvolkswirt Klaus Wiener monierte am Dienstag in einer Aussendung, dass Österreich dem finanziell in Not geratenen Bundesland Kärnten stärker beispringen könne.

"Dass dies nicht geschehen ist beweist, dass hier eher ein Fall von politisch motivierter Zahlungsunwilligkeit und nicht Zahlungsunfähigkeit vorliegt", so Wiener, der sich an "Griechenland erinnert" fühlt, weil auch dort nachträglich Umschuldungsklausen eingeführt worden seien. Dabei spielt der Gläubigervertreter an das BaSAG an, durch das die Annahme von Zwei Dritteln der Gläubiger eine für die übrigen Gläubiger verbindliche Zustimmung zum Angebot erreicht werde.

Mündelsichere Anleihen würden nicht im vollen Umfang bedient, kritisiert Wiener. Außerdem sei das Angebot "bescheiden". Der deutsche Gläubigervertreter schaltet in seiner Kritik dann noch einen Gang höher: "Der Reputationsschaden für Österreich als Schuldner ist beträchtlich. Dies mag sich derzeit wegen der extrem lockeren Geldpolitik in den Risikoprämien nicht zeigen, dürfte sich aber spätestens dann ändern, wenn der Prozess der Zinsnormalisierung beginnt."

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